Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Lätare, dem 14. März 2021 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. Allerdings gelten immer noch Beschränkungen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 447 (Lobet den Herren) 1, 2, 8, 10

Gebet:
Wir danken dir dafür, daß du uns versprichst, bei uns zu sein. Mit Trost und Hilfe, wenn wir dich brauchen. Durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Epistel: 2. Korinther 1, 3 – 7:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, 4der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott. 5Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus. 6Haben wir aber Trübsal, so geschieht es euch zu Trost und Heil. Haben wir Trost, so geschieht es zu eurem Trost, der sich wirksam erweist, wenn ihr mit Geduld dieselben Leiden ertragt, die auch wir leiden. 7Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 396 (Jesu, meine Freude) 1, 2, 6

Text zum Nachdenken:
Johannes 12, 20 bis 24
Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest. 21Die traten zu Philippus, der von Betsaida aus Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollten Jesus gerne sehen. 22Philippus kommt und sagt es Andreas, und Philippus und Andreas sagen’s Jesus weiter. 23Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. 24Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Zum Passafest versammelte sich der gläubige Teil der Juden in Jerusalem. Man feierte gemeinsam, dass Gott ihr Volk aus der ägyptischen Sklaverei befreit und in das gelobte Land geführt hatte. Doch es waren auch Vertreter anderer Völker da, denn der Glaube der Juden genoss viel Sympathie. Einige der Griechen auf dem Fest hatten auch von Jesus gehört und wollten ihn sehen. Deshalb baten sie seine Jünger um Vermittlung. Aber, wie so oft im Johannesevangelium, geht Jesus nicht direkt auf das Anliegen ein, sondern sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Es ist klar, dass er damit vorwegnimmt und deutet, was ihm in den nächsten Tagen bevorsteht: Gefangennahme, Tod und Auferstehung. Sein Weg ist unausweichlich, damit er die Frucht bringt, die Gott von ihm erwartet. Das ist genauso zwangsläufig, wie ein Korn, das keimen muss, um einen Halm zu treiben, die Ähre zu tragen und selbst Samen zu bringen. Auch wenn es dabei komplett aufgelöst wird. Das ist schwer zu verstehen, wenn wir nicht vom Glauben her darauf blicken. Wie soll die grausamste römische Hinrichtungsart noch irgendeine Frucht bringen? Aber der Glaube sagt uns, daß das Kreuz zum Zeichen Gottes wird. So viel gibt er, um uns aus der Verstrickung von Sünde und Tod herauszulösen und zu seinen Leuten zu machen.
Aber wir sind auch irgendwie ein Korn. Wenn wir kühl und trocken in der Distanz bleiben, wird nichts aus uns. Wenn wir aber im Boden keimen, wachsen, Wind und Hagel trotzen, dann wird unser Leben fruchtbar. Für andere und für uns. Denn Gott ist ja bei uns. Auch in so schweren Zeiten, wie jetzt.

Lied:
EG 90 (Korn, das in die Erde), 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich für deine Kirche. Hilf ihr, auf dich zu vertrauen, beharrlich zu beten und dem Zeugnis der Bibel zu folgen.
Gott, die Inzidenzwerte steigen wieder und viele von uns haben keine Lust mehr. Manche leiden sehr unter den Beschränkungen. Gib uns Geduld bei allem, was vor uns liegt. Schütze uns vor schweren Nebenwirkungen, wenn wir mit der Impfung an der Reihe sind.
Lass die Verwaltungen die anstehenden Aufgaben zügig und gut bewältigen. Schütze uns und unser ganzes Land.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Äthiopien, deren Land unter einem Bürgerkrieg leidet.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Lass sie deine Liebe und Treue erfahren. Sei du bei denen, die im Sterben liegen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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