Pfr. Schertel: Hausandacht am Erntedankfest, dem 4. Oktober 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. Ab Oktober versuchen wir es auch wieder in den Außenorten. Allerdings gelten immer noch Beschränkungen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 515 (Laudato si) 1 – 3

Gebet:
Allmächtiger Gott, du hast uns in diesem Jahr reich beschenkt mit allem, was wir zum Leben brauchen. Dafür danke wir dir durch Jesus Christus, deinem Sohn, der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Epistel: 2. Korinther 9, 6-15
6Ich meine aber dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. 7Ein jeder, wie er’s sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 8Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk; 9wie geschrieben steht (Ps 112,9): »Er hat ausgestreut und den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.« 10Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit. 11So werdet ihr reich sein in allen Dingen, zu geben in aller Lauterkeit, die durch uns wirkt Danksagung an Gott. 12Denn der Dienst dieser Sammlung füllt nicht allein aus, woran es den Heiligen mangelt, sondern wirkt auch überschwänglich darin, dass viele Gott danken. 13Um dieses treuen Dienstes willen preisen sie Gott für euren Gehorsam im Bekenntnis zum Evangelium Christi und für die Lauterkeit eurer Gemeinschaft mit ihnen und allen. 14Und in ihrem Gebet für euch sehnen sie sich nach euch wegen der überschwänglichen Gnade Gottes bei euch. 15Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 508 (Wir pflügen und wir streuen) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Markus 8, 1- 9
1Zu der Zeit, als wieder eine große Menge da war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus die Jünger zu sich und sprach zu ihnen: 2 Mich jammert das Volk, denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen. 3Und wenn ich sie hungrig heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige sind von ferne gekommen. 4Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Einöde, dass wir sie sättigen? 5Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben. 6Und er gebot dem Volk, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, dass sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus. 7Sie hatten auch einige Fische; und er sprach den Segen darüber und ließ auch diese austeilen. 8Und sie aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll. 9Es waren aber etwa viertausend; und er ließ sie gehen.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Erntedank ist immer ein schönes Fest. Vor allem, wenn die Ernte gut war, so wie heuer. Sicher, der Borkenkäfer bleibt ein Problem und meine Bienen haben keinen Honig für mich übrig gehabt. Aber im Großen und Ganzen dürfen wir in diesem Jahr nicht klagen. Auch wenn es verstörende Ereignisse gegeben hat: die grünen Kreuze auf den Feldern erinnern uns daran, daß sich viele Landwirte ausgegrenzt fühlen. Und uns ist bewußt geworden, unter welchen schlechten Bedingungen Erntearbeiter im Obst- und Gemüsebau, sowie die ausländischen Beschäftigten der Fleischfabriken leben. Unsere Gesellschaft muß neu überlegen, wie sie mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln umgeht. Eine Frage, auf die man keine Antwort weiß.
Ähnlich ratlos waren die Jünger angesichts der 4.000 Leute, die Jesus so lange zugehört hatten und nun hungrig waren. Aber Jesus läßt sich von der Ratlosigkeit nicht anstecken. Ihn jammern die Leute. Er sammelt, was da ist: sieben Brote und ein paar Fische. Er dankt Gott dafür und teilt es aus. Und alle werden satt. Dann werden sie von Jesus gestärkt in ihre Heimat entlassen.
Vielleicht auch eine Hilfe für uns. Gott danken für das, was er uns heuer geschenkt hat, trotz Corona u. s. w. Und so gestärkt in den Alltag zurückkehren. Wir haben ja so viel: sein Wort und das, was wir für Leib und Leben brauchen.

Lied:
EG 321 (Nun danket alle Gott) 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir dafür, daß es heuer besser war. Es ist genug gewachsen, für uns Menschen und auch die Tiere.
Wir sehen auch die Probleme unseres Wirtschaftens auf der Erde. Stärke uns und allen Menschen Kopf und Hände, damit wir das Richtige tun.
Schenke uns offene Augen für die, die uns brauchen und mache uns nicht zu stolz, Hilfe anzunehmen.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Hilf uns, mit den vielfältigen politischen, ökologischen und Pandemieproblemen fertig zu werden.
Sei bei den Einsamen, Kranken und Trauernden.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut. Laß die Verantwortlichen in der EU Lösungen für die schlimme Lage der Flüchtlinge in Griechenland angehen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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