Pfr. Schertel: Hausandacht am 7. Sonntag nach Trinitatis, dem 26. Juli 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 320 (Nun laßt uns Gott dem Herren) 1 – 3

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, Du hast uns durch die Taufe berufen, deine Kinder zu sein. Wir danken dir dafür durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Evangelium: Johannes 6, 1 – 15
1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. 2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. 8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? 10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. 12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. 14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 412 (So jemand spricht:Ich liebe Gott), 1, 2, 7

Text zum Nachdenken:
Hebräer 13, 1 -3
1 Bleibt fest in der brüderlichen Liebe. 2 Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt. 3 Denkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und an die Misshandelten, weil auch ihr noch im Leibe lebt.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Sie kennen das auch, nach einem längeren Gespräch sagt der Andere: „Was ich jetzt noch sagen will …“ So ist es auch hier im Brief an die Hebräer. Gegen Schluss kommt der Verfasser noch einmal auf das zu sprechen,was ihm besonders wichtig ist.
Hier ist es die Liebe zu anderen Menschen. An mehreren Beispielen macht er ihre Bedeutung klar. Einmal die Gastfreundschaft. Sie war früher besonders wichtig, weil es noch keine Hotels gab und sie war in der Antike weit verbreitet. Aber offenbar auch nicht ganz selbstverständlich. Deshalb erinnert der Hebräerbrief seine Leser an die Episode aus dem Alten Testament, als Fremde zu Abraham kamen. Er bewirtet sie fürstlich und sie verheißen ihm den lang ersehnten Sohn. Im Nachhinein stellt sich heraus, daß Gott und 2 Begleiter bei ihm waren.
Und dann legt der Hebräerbrief den Lesern die Gefangenen und Mißhandelten ans Herz. Also Menschen, die wir Normalos selten im Blick haben.
Für mich ist es immer wieder auffällig, daß die Beispiele für „Bruderliebe“ oder „Nächstenliebe“ im Neuen Testament eigentlich nie spektakuläre Taten beschreiben, sondern das Alltägliche, das jeder im eigenen Umfeld verwirklichen kann. Das ist einerseits schön, weil man dann tatsächlich Nächstenliebe ausüben kann. Aber andererseits stellt es mich auch immer wieder in Frage, weil ich das Naheliegende immer wieder nicht mache.

Lied:
EG 636 (Ihr seid das Volk), 1, 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Deine Liebe hat uns gerettet aus der Nacht von Sünde und Vereinzelung. Mach uns zu Werkzeugen deines Friedens, dass wir Liebe üben, anderen verzeihen und für sie da sind.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Gib, dass man bald Hilfe gegen die Coronaviren findet.
Sei du bei allen, die jetzt in den Urlaub fahren. Beschütze sie und hilf, dass sie die Coronaerkrankung nicht wieder ausbreiten.
Hilf unseren Glaubensgeschwistern, die in vielen Ländern der Erde verfolgt werden.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Wir bitten dich für alles, was draußen wächst. Beschütze die, die jetzt die Ernte einbringen. für Sei bei den Tieren in den Ställen und Stöcken und auf der Weide.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken, so, wie es deiner Berufung entspricht.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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