Pfr. Schertel: Hausandacht am 6. Sonntag nach Trinitatis, dem 19. Juli 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 272 (Ich lobe meinen Gott)

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, Du hast uns durch die Taufe berufen, deine Kinder zu sein. Wir danken dir dafür durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Evangelium: Matthäus 28, 16 – 20
16 Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. 17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.
18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 200 (Ich bin getauft auf deinen Namen), in Auswahl

Text zum Nachdenken
5. Mose7, 6 – 12 vor.
6 Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. 7 Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, 8 sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat der Herr euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten. 9 So sollst du nun wissen, dass der Herr, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, 10 und vergilt ins Angesicht denen, die ihn hassen, und bringt sie um und säumt nicht, zu vergelten ins Angesicht denen, die ihn hassen. 11 So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust.12 Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet und danach tut, so wird der Herr, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, wie er deinen Vätern geschworen hat
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Heute ist der Tauferinnerungssonntag. Das Evangelium berichtet die letzten Worte Jesu vor der Himmelfahrt. Jesus möchte, daß alle Völker zu seinen Jüngern werden. Er beruft sie also in seine Gemeinde. Von Berufung ist auch im 5. Buch Mose die Rede. Gott hat sich das Volk Israel ausgesucht und zu seinem Eigentum gemacht. Es ist eine schöne Vorstellung, auserwählt zu sein. Wenn man lange still in eine Frau verliebt ist, und die sagt plötzlich: „Schau mich nicht so an, ich hab dich doch auch lieb!“ Oder wenn ein junger Fußballer auf der Tribüne den Trainer aus der Bundesliga entdeckt. Und nach dem Spiel sagt dieser: „Du hast Talent. Willst du bei uns mitmachen?“
So ist es auch bei Gott und uns Menschen. Er sucht sich Leute aus,die zu ihm gehören sollen. Allerdings nicht,wie der Talentscout. Der schaut auf die Leistung und schätzt das Potential ab. Wer von uns könnte so vor ihm bestehen? Sondern Gott hat uns lieb, deshalb erwählt er uns.
Für das Volk Israel war das leicht zu fassen. Schließlich hatte sie der Herr aus dem ägyptischen Knechthaus befreit und ihnen ein eigenes Land gegeben. Aber für uns Christen ist das nicht so klar. Welches historische Ereignis haben wir? Ich denke, das ist die Taufe. Dort hat Gott sein Ja gesagt. Zu uns und ohne unser Zutun. Er hat uns die Schuld vergeben, uns zu seinen Leuten gemacht und versprochen, bei uns zu sein.
Aber berufen, auserwählt zu sein, das ist die eine Seite. In der Liebesbeziehung könne ich sagen:“Nein,jetzt mag ich nicht mehr“. Und das Fußballtalent könnte sagen: „Was soll ich in dem blöden München? Ich bleibe im Dorf“ Die Israeliten haben immer wieder Gott vergessen und ihre Berufung verraten. So gehört es bei uns zur Taufe dazu, daß wir ihr entsprechend leben und denken.Als Christen eben, die nach Gottes Willen fragen, die beten und sich dem Nächsten zuwenden.

Lied:
EG 182 (Suchet zuerst Gottes Reich), 1, 3 – 5

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir dafür, daß du uns in deine Gemeinde hinein gebracht hast. Wir bitten dich für deine Kirche:Mach uns zu Menschen, die mutig für ihren Glauben einstehen, in Worten, aber auch durch das, was sie tun.
Für unser Land, daß es die Folgen der Krise überwindet.
Für den Frieden zwischen uns und allen Menschen. Hilf uns geduldig und freundlich zu sein. Aber auch in der Welt, daß den unvernünftigen Machthabern ihre Grenzen gezeigt werden.
Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Gib, daß man bald Hilfe gegen die Coronaviren findet. .
Hilf unseren Glaubensgeschwistern, die in vielen Ländern der Erde verfolgt werden.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Wir bitten dich für alles, was draußen wächst, für die Tiere in den Ställen und Stöcken und auf der Weide.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken, so, wie es deiner Berufung entspricht.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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