Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Quasimodogeniti, den 7. April 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 455 (Morgenlicht leuchtet) 1 – 3
Gebet:
Du bist keinem von uns fern.
Dafür danken wir dir, durch Jesus Christus unseren Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.
Epistel: 1. Petrus 1, 3 – 9
3Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, 5die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 6Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. 8Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 117 (Der schöne Ostertag) 1 – 3
Text zum Nachdenken:
Johannes 20, 19 bis 29
Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! 20Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen. 21Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! 23Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. 24Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben.26Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 27Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Immer, wenn ich diese Geschichte lese, berührt sie mich besonders. Denn dieser Jünger heißt, wie ich. Und auch seine Fragen kann ich verstehen. Wer tot ist, ist tot, und was seine Freunde sagen, ist eine Art Gruppenhypnose. Da muß man schon die Hand in die Wunden legen können, sonst ist das nichts. Und Jesus tut dem Thomas den Gefallen und dieser Skeptiker ist überwunden, er glaubt.
Wie schön wäre es, wenn auch wir dem Jesus so begegnen könnten, hinter der verschlossenen Tür unserer Herzen und Zweifel. Und tatsächlich geschieht das auch manchmal. Wenn wir trotz der Zweifel beten, in der Bibel lesen, oder in die Kirche gehen. Dann ist er plötzlich da. Unerklärlicherweise. Denn er lässt uns nicht fallen. Genauso wenig, wie den Thomas. Der hatte es ja nicht einmal geschafft, bei der Kreuzigung zuzuschauen. Und wie die anderen hatte er lähmende Angst, dass es ihnen genauso geht, wie dem Herrn. Gefangen, abgeurteilt und getötet. Und dann kommt Jesus auch zu ihm. Das ändert alles. Und Thomas geht mit den anderen hinaus zu den Menschen, wird Bote für Christus. Die Tradition der ältesten Christengemeinden in Indien sagt, dass sie von ebendiesem Thomas gegründet wurden.
Und uns gibt der Auferstandene genauso die Kraft, nicht im Elend zu bleiben, sondern tapfer hinauszugehen: in einen neuen Tag und in die Welt.
Lied:
EG 400 (Ich will dich lieben, meine Stärke) 1 – 3 + 7
Gebet:
Barmherziger Gott!
Du gibst uns Kraft für den Alltag und Klarheit im Kopf.
Dafür danken wir dir.
Wir sind bestürzt über das,
was in der Ukraine und in Palästina geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich, lass wieder Frieden in diesen Ländern einkehren.
Gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 100 (wir wollen alle fröhlich sein) in Auswahl