Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Ostersonntag, den 31. März 2024 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
(Vielleicht haben Sie eine Andacht zum vorgesehenen Text, 1. Sam. 2, 1-8a erwartet. Aber ich sehe wenig Sinn darin, an Ostern über die Geburt Samuels zu predigen)

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 103 (Gelobt sei Gott im höchsten Thron) 1 – 6

Gebet:
Du hast mit der Auferstehung deines Sohnes den Tod überwunden.
Dafür danken wir dir, durch Jesus Christus unseren Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Epistel: 1. Korinther 15, 1 – 11
1Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr’s festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. 3Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; 4und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; 5und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 10Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. 11Es sei nun ich oder jene: so predigen wir und so habt ihr geglaubt.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 114 (Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Markus 16, 1 bis 8
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 5Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Ab und an besuchen wir die Gräber unserer Verstorbenen. Am Geburts- oder Todestag, am Totensonntag, oder, wenn wir im Frühling schöne Blumen pflanzen. Wir denken an unsere Leben, die dort liegen. Mit Wehmut, oder in guter Erinnerung.
Aber stellen Sie sich mal vor: Sie kommen auf den Friedhof, der Grabstein ist zerbrochen, der Boden aufgewühlt und in der Tiefe sehen sie den leeren Sarg. Das wäre ein ziemlicher Schock, oder? Genauso ist es den drei Frauen gegangen, als sie am frühen Morgen zum Grab Jesu pilgerten. Sie hatten die Kreuzigung erlebt, das eilige Begräbnis wegen der Festtage und sie waren tief traurig. Denn sie mussten den Sohn, bzw. Freund hergeben. Obwohl sie so große Hoffnung auf ihn hatten. Sie hatten ihn geliebt, er sollte die Menschen retten. Und das ist am Karfreitag durckreuzt worden.
Und jetzt, nach den Festtagen, wollten sie nachholen, was die Sitte gebot: den Leichnam salben und ordentlich betten. Das wäre ihr letzter Liebesdienst an Jesus gewesen. Auf dem Weg zur Grabeshöhle sahen sie nur eine Schwierigkeit: den schweren Stein vor dem Eingang. Wer soll ihn wegwälzen? Und dann waren sie da. Der Stein lag neben dem Eingang. Welch ein Schreck! Vorsichtig gingen sie in die Höhle. Der Leichnam war verschwunden, die Bank, auf der er lag, war leer. Stattdessen sahen sie einen Mann in blendend weißen Kleidern. Am liebsten wären sie davongelaufen. Aber der Schreck war zu groß. Sie waren wie festgenagelt. Doch der weiße Mann im Grab hatte eine Botschaft für die Frauen: „Fürchtet euch nicht!“ sagt er. “Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden!” Doch diese Worte beruhigen die Frauen nicht. Voller Angst flüchten sie ans dem leeren Grab.
Dieses Entsetzen hat wohl mehrere Gründe. Da ist der Mann im weißen Gewand, ein Bote Gottes, ein Engel. In der Bibel lösen Begegnungen mit diesen himmlischen Boten nie Freude aus, sondern Furcht. Und dann das leere Grab. Aber vor allem wohl die Botschaft, dass Jesus nicht mehr tot sei. So etwas kommt ja in unserer Erfahrung nicht vor. Wer gestorben ist, lebt nicht mehr, bleibt tot und verwest.
Die Furcht der Frauen und die verwirrten Fragen der Jünger, von denen die anderen Evangelien berichten, können wir gut verstehen. Da mussten noch weitere Erfahrungen dazukommen, bis sie es langsam begriffen. Deshalb kam der Auferstandene immer wieder zu ihnen. Schließlich konnten sie die Teile des Puzzles zusammenfügen. Sie hatten gelernt, dass Jesus am Kreuz die Schuld aller Menschen auf sich genommen hat. Und dass Gott durch die Auferstehung den Weg Jesu für alle Zeit bestätigt hat. Deshalb waren die Arme des Todes zu schwach, ihn zu halten und der Fels vor dem Grab zu leicht, um ihn einzusperren.
Jesus lebt: das bedeutet auch für uns, dass seine Botschaft stimmt.
Jesus lebt; das bedeutet für uns, dass auch unsere Schuld getilgt ist.
Jesus lebt: das bedeutet, dass der Tod auch uns nicht im Grab halten kann, weil Gott auch uns das ewige Leben schenkt.

Lied:
EG 116 (Er ist erstanden) 1 – 5

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du hast die Macht über Leben und Tod.
Und uns hast du erlöst von der Schuld und bereitest uns auf das ewige Leben vor.
Dafür danken wir dir.
Wir sind bestürzt über das, was in der Ukraine und in Palästina geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich, lass wieder Frieden in diesen Ländern einkehren.
Gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 100 (wir wollen alle fröhlich sein) in Auswahl

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