Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 1. Sonntag nach Epiphanias, dem 10. Januar 2021 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. Allerdings gelten immer noch Beschränkungen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 441 (Du höchstes Licht, ewiger Schein) 1 – 3

Gebet:
Dein Sohn Jesus Christus hat sich mit der Taufe unter das Gesetz gestellt. Denn mit allem, was er ist und will, möchte er uns dienen. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 3, 15 – 17:
13Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. 14Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? 15Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s geschehen. 16Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. 17Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 200 (Ich bin getauft auf deinen Namen) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Römer 12, 1 – 8
1Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. 3Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich’s gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt hat. 4Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5so sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, 6und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. 7Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. 8Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s gern.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Das neue Jahr ist jetzt schon zehn Tage alt. Und wir haben es ruhig begonnen. Ohne Sylvesterparty und Feuewerk. Die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung drücken uns noch ein Stück weiter in die erzwungene Ruhe und manchmal auch in die Einsamkeit. Kein Vergleich zu dem, was wir sonst gewohnt sind. Nüchtern und vernünftig sein, das ist momentan angesagt. Auch der Apostel Paulus spricht von Nüchternheit und einem vernünftigen Gottesdienst. Freilich nicht so, daß man sich gezwungenermaßen bescheidet. Sondern, er will seine Leser zu einem christusgemäßen Alltag einladen. Saus, Braus und Prahlen haben wir eigentlich nicht nötig. Stattdessen könnten wir auf einander achten und für einander da sein, genauso, wie die Teile des Körpers. Die Glieder ergeben den Menschen in ihrem Zusammenspiel. Eines ist für das andere da, mit den Fähigkeiten, die es hat. Man könne das am nächsten Samstag in der Badewanne ja mal durchdenken. Es wäre bestimmt sehr hilfreich. Sicher machen ein hübsches Gesicht, ein schönes Dekolleté und eine blaue Bluse mehr her, als mein mit Hornhaut überzogener Fuß. Aber beide tragen ihren unverzichtbaren Teil zum Funktionieren eines Menschen bei. Und genauso sind wir Menschen aufeinander angewiesen, mit dem was wir selber können und wo wir jeweils Hilfe brauchen. Im Alltag und im Glauben. Und das für einander zu haben, ist der vernünftige Gottesdienst.

Lied:
EG 646 (Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen) Verse 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich für deine Kirche. Mache sie zu so einem Leib, in dem dein Wille geschieht, dein Wort gepredigt und Barmherzigkeit geübt wird.
Hilf uns, mit den Einschränkungen dieser Zeit zu leben und laß uns nicht bitter werden. Schütze uns und unser armes Land. Hilf, daß das Gesundheitssystem Stand hält.
Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren. Unser Land beschütze nach innen und außen. Gib, daß unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
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