Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 7. Sonntag nach Trinitatis, den 23. Juli 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 225 (Komm, sag es allen weiter) 1 – 3

Gebet:
Du gibst uns, was wir zum Leben brauchen:
das tägliche Brot, dein Wort, aber auch die Gemeinschaft untereinander.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem heiligen Geist lebst und regierst
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Johannes 6, 1 – 15
1Danach fuhr Jesus weg über das Galiläische Meer, das auch See von Tiberias heißt. 2Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3Jesus aber ging auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder ein wenig bekomme. 8Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das für so viele? 10Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten. 12Als sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. 14Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15Als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 320 (Nun lasst uns Gott, den Herren) 1 – 5

Text zum Nachdenken:
Apostelgeschichte 2, 41 bis 47
41Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. 42Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. 43Es kam aber Furcht über alle Seelen und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. 45Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. 46Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Das war eine richtige Erweckung. Am Pfingsttag predigten die Jünger von Jesus und 3000 Menschen ließen sich taufen.
Wenn auch die Schilderung der ersten Gemeinde, die wir in der Apostelgeschichte lesen, ein Idealbild ist, zeigt sie uns doch, wie es sein soll. Die Menschen versuchten, nach Gottes Wort und Willen zu leben. Sie gingen weiterhin in den Tempel, aber sie trafen sich auch in den Häusern, um das Abendmahl zu feiern. Sie bildeten eine feste Gemeinschaft und halfen untereinander, wenn jemand in Not war. Sie waren sogar von Fall zu Fall bereit, etwas von ihrem Vermögen dafür zu opfern. Und die Menschen in Jerusalem waren ihnen noch nicht feind, sondern sahen diese neue Gruppe sehr positiv.
Vielleicht kommt uns dieses Idealbild recht altbacken vor, im Vergleich zu dem, was die Öffentlichkeit bewegt. Klimawandel, Flüchtlinge und ähnliche Themen kommen da nicht vor. Ich denke, dass es auch damals gesellschaftliche Probleme gab. Und die ersten Christen werden sich diesen nicht verschlossen haben. Aber für sie war das andere wichtiger. Der Glaube, die Verkündigung und der Gottesdienst.
Und von dort aus kann man über die Gesellschaft reden. Man verstand sich als „Gemeinschaft“. Dieses Wort bedeutete damal nicht eine bloße Geselligkeit. Sondern genau übersetzt müßten wir von einer Genossenschaft, oder GmbH sprechen. Also von Menschen, die das selbe Ziel haben. Auch das täte der Kirche gut. Nicht nur, auf die Frommen spöttisch zu deuten, oder die Modernen zu verteufeln. Sondern ernsthaft nach dem zu suchen, was wir gemeinsam haben und wollen. Was uns an diesen Versen vielleicht befremdet, ist die „Gütergemeinchaft” in der ersten Gemeinde. Sucht man hierfür weitere Beispiele in der Apostelgeschichte, merkt man, dass es keineswegs so war, dass alle ihr Vermögen einbringen mussten. Aber man war bereit, Opfer zu bringen.
Wir haben diese Opfer den Spezialisten übergeben. Diakonie, Brot für die Welt und andere werden das schon machen. Und dafür werfen wir etwas in den Klingelbeutel. Aber, gibt es nicht auch bei uns vor Ort Menschen, die unser Opfer bräuchten, an Geld, an tatkräftiger Hilfe, oder Zuwendung?

Lied:
EG 221 (Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen) 1 – 3

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Mach uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder, die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Gott, wir danken dir für das schöne Wetter.
Wir können draußen viel tun.
Aber die Natur sehnt sich nach Regen und Feuchtigkeit.
Lass dieses Jahr nicht so dürr werden, wie die letzten Jahre.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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