Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 16. Sonntag nach Trinitatis, den 24. September 2023 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 398 (In dir ist Freude), 1 – 2
Gebet:
Du kennst unsere Sorgen und nimmst sie ernst.
Gib uns Geduld im Glauben.
Das bitten wir durch Jesus Christus,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Johannes 11 in Auswahl
Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta. Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank. Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank. Da kam Jesus und fand Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen. Betanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden aber waren zu Marta und Maria gekommen, sie zu trösten wegen ihres Bruders. Als Marta nun hörte, dass Jesus kommt, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Haus sitzen. Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt. Da kommt Jesus zum Grab. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sagte ich’s, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen! Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn. (Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 115 (Jesus lebt, mit ihm auch ich) 1 – 3
Text zum Nachdenken:
Hebräer 11, 35 bis 39
Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« . Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Jeder von uns hat in einer Ecke seine Behälter für den Wertstoffhof stehen. Und einmal in der Woche ziehen wir los und leeren sie aus. Abfall, nicht mehr Gebrauchtes. Gut, dass es weg ist.
Der Hebräerbrief wendet sich an Leute, die im Glauben müde geworden sind. Weil der Druck der Römer auf die Christen groß geworden ist. Weil Jesus noch nicht wiedergekommen ist und sein Reich aufgerichtet hat. Sie fragten: Was ist mit unserem Glauben. Bringt er noch was, oder kann er weg.
Sicher, damals war die Situation für die Christen ernst. Heute haben wir es leichter, auch wenn der Glaube und vor allem die Kirche auf dem Rückzug ist. Austritte, Skandale, Stellenstreichungen und so weiter. Und auch das eigene Leben macht uns müde. Lohnt es sich, bei Jesus zu bleiben? Der Hebräerbrief sagt: „ja“. Gott ist damals zu dir gekommen, als du begonnen hast zu glauben. Und viel Gutes hat er dir auch getan. Wirf das nicht weg, sondern habe Geduld.
Im Alltag müssen wir auch Geduld haben. Wenn es in der Arbeit schwierig ist. Wenn wir im Garten Salat gesteckt haben, oder bei einem Puzzle. Und da können wir warten und aushalten, weil wir wissen, dass es sich lohnt. Aber im Glauben? Doch! Beim Singen christlicher Lieder, beim Bibellesen, auch wenn es nur die 2 Verse der Losung sind, merken wir: Gott ist da. Und beim Beten werden wir ruhig. Sogar oft dann, wenn wir eigentlich glauben, gegen eine Wand zu reden. Irgendwann erleben wir Gottes Treue und Liebe. Darum ist Geduld im Glauben so wichtig.
Lied:
EG 594 (Der Herr, mein Hirte, führet mich) 1 – 4
Gebet:
Unser Gott und Vater!
Mach uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder, die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Hilf, dass die Borkenkäferplage nicht noch weiter um sich greift.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen
Vateruııser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)