Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 15. Sonntag nach Trinitatis, den 17. September 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 272 (Ich lobe meinen Gott)

Gebet:
Du kennst unsere Sorgen und nimmst sie ernst.
Und du hilfst uns.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Sohn und dem heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Matthäus 6, 25-34
Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? 27Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? 28Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? 31Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? 32Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. 33Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. 34Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 369 (Wer nur den lieben Gott läßt walten) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
1. Mose 15, 1 bis 6
Nach diesen Geschichten begab sich’s, dass zu Abram das Wort des HERRN kam in einer Offenbarung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. 2Abram sprach aber: HERR, mein Gott, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder und mein Knecht Eliëser von Damaskus wird mein Haus besitzen. 3Und Abram sprach weiter: Mir hast du keine Nachkommen gegeben; und siehe, einer von meinen Knechten wird mein Erbe sein. 4Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein. 5Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein! 6Abram glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

„Es geschah zu der Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat“. So beginnen viele Märchen. Und vielleicht haben sich das der Abraham und die Sara auch gedacht. Gott hat sie aus ihrer Heimat fortgeholt. Ein neues Land und Nachkommen, so zahlreich, wie die Sterne am Himmel – das sollten sie bekommen. Aber sie wurden alt und blieben alleine als Nomaden unterwegs. Ihre Wünsche? Fehlanzeige. Obwohl der Herr seine Verheißung immer wieder bestärkt hat. Erfüllt wurde sie nicht. Und der Versuch, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, mit Hagar als Leihmutter und dem Sohn Ismael, auch das war nichts. Kein Wunder, dass Abraham auf die neue Verheißung durch Gott zuerst pampig reagiert. Aber der Herr gibt nicht auf. Er wiederholt das Versprechen und lässt Abraham in den Sternenhimmel schauen. Und dann schöpft der alte Mann wieder Vertrauen.
Unerfüllte Wünsche, vergebliches Beten kennt wohl jeder von uns. Das macht manchmal ziemlich müde. Wo bleibt er denn, unser Gott? Beim Abraham haben die erneuten Gottesbegegnungen geholfen. Und diese Beharrlichkeit können wir auch haben. Einmal in der Erinnerung. Es ist ja nicht so, dass wir bisher alleine und unbeschützt waren. Es gibt die Spuren Gottes in unserem Leben, und zwar reichlich. Wir müssen uns nur daran erinnern. Und dann der Kontakt im Gebet, auch wenn der Himmel leer scheint. Und im Hören auf sein Wort. Dann werden wir, genauso, wie Abraham und Sara, erleben, dass es der Herr am Ende gut macht.

Lied:
EG 511 (Weißt du, wieviel Sternlein stehen) 1 – 3

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Mach uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder, die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Hilf, dass die Borkenkäferplage nicht noch weiter um sich greift.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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