Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Erntedankfest, den 1. Oktober 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 324 (Ich singe dir mit Herz und Mund), in Auswahl

Gebet:
Du bist gut zu uns, mit dem, was du wachsen und gedeihen läßt.
Dafür danken wir durch Jesus Christus,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Markus 8, 1-9
[1] Zu der Zeit, als wieder eine große Menge da war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus die Jünger zu sich und sprach zu ihnen: [2] Mich jammert das Volk, denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen. [3] Und wenn ich sie hungrig heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige sind von ferne gekommen. [4] Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Einöde, dass wir sie sättigen? [5] Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben. [6] Und er gebot dem Volk, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, dass sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus. [7] Sie hatten auch einige Fische; und er sprach den Segen darüber und ließ auch diese austeilen. [8] Und sie aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll. [9] Es waren aber etwa viertausend; und er ließ sie gehen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 502 (Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit) 1 – 4

Text zum Nachdenken:
Lukas 12, 13 bis 21
[13] Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er mit mir das Erbe teile. [14] Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter über euch gesetzt? [15] Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. [16] Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen. [17] Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. [18] Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter [19] und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! [20] Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? [21] So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Erntedank ist ein schönes Fest. Die ganzen Früchte um den Altar, die Kinder, die ihre Gaben dazustellen und auch die Freude darüber, was Gott hat wachsen lassen. Und dann der mahnende Text aus dem Lukasevangelium.
Der reiche Kornbauer hat so viel geerntet, dass er es nicht unterbringt. Neue Betriebsgebäude müssen her! Und dann will er zufrieden sein. Aber Gott durchkreuzt seinen Plan. Er wird noch in der Nacht sterben.
Fast haben wir Mitleid mit diesem Mann. Seine Sicherheit kennen wir auch. Die meisten von uns sind mit allem versorgt, was man so braucht, und wir haben noch viel mehr. Und das gibt uns Sicherheit.
Ich hab mir mal ausrechnen lassen, was ich in einigen Jahren als Pension bekomme und das ist sehr zufriedenstellend. Schön, dass es uns gut geht. Auf der anderen Seite wissen wir nicht, wie es wirklich weitergeht. Werden wir zufrieden alt, oder kommen Katastrophen auf uns zu, Unfälle, Kriege, Krankheit, ein früher Tod, und so weiter? Man sollte sich nicht allzu sicher sein. Sondern reich werden bei Gott. In Dankbarkeit für das, was wir haben. In Freude, dass er uns morgens gesund und froh aufwachen läßt. In der Zuversicht, dass er es mit uns gut meint und macht. Und mit offennen Herzen und Händen für Menschen in Not.

Lied:
EG 602 (Vergiß nicht zu danken dem ewigen Herrn) 1 – 4

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Danke, dass du uns täglich und reichlich mit allem versorgst, was wir zum Leben brauchen.
Schenke uns Freude am Guten, an der Schönheit deiner Schöpfung und gib, dass wir uns für andere Menschen einsetzen.
Mach uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Gib uns bei den Wahlen nächsten Sonntag gute und verantwortungsvolle Abgeordnete.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Hilf, daß die Borkenkäferplage nicht noch weiter um sich greift.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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