Pfr. Schertel: Hausandacht am Illschwanger Kirchweihsonntag, dem 14. Juni 2020 (Text)
Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.
Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 437 (Die helle Sonn leucht jetzt herfür), 1-4
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, Du willst bei uns zu Gast sein. In der Kirche, im Haus und in unserem Herzen. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen
Epistel: Offenbarung 21, 1-5
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 245 (Preis, Lob und Dank), 1+5
Text zum Nachdenken:
Lukas 19, 1-10
1 Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch. 2 Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich. 3 Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt. 4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen. 5 Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. 6 Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. 7 Da sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. 8 Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück. 9 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
(Dt. Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Kirchweih in Illschwang, das ist vor allem für junge Menschen im Dorf ein Sehnsuchtswort. Bei den Kirchweihpaaren mittanzen, den Baum aufstellen und vielleicht Oberkirwapaar werden. Aber daraus wird heuer nichts. Was bleibt, ist ein ruhiges Wochenende daheim. In der Geschichte vom Oberzöllner Zachäus dagegen gibt es Menschenmassen, sie wollen Jesus sehen. Denn er hatte es zu einiger Berühmtheit gebracht. Aber den Zachäus wollen sie nicht durchlassen. Doch er will nichts verpassen. Also steigt er auf einen Baum. Und Jesus sieht ihn, ja er lädt sich sogar zu ihm ein. Und diese Begegnung verändert das Leben des Zöllners. Bisher hat er sich am Zoll bereichert. Aber das will er wieder gut machen und mehr als ausgleichen. Mich beeindruckt die brennende Neugier des Zachäus auf Jesus. Die bringe ich meistens nicht auf. Sicher bin ich Christ und vertraue auf Jesus. Aber er ist mir auch vertraut, sodaß ich zu wissen glaube, um was es bei ihm geht. Und doch, manchmal geht es mir genauso, wie dem Mann aus Jericho: Ich entdecke Neues und das macht mich dann froh.
Lied:
EG 615 (Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich ruft) 1 – 3.
Oder, wem das zu modern ist,
EG 621, 1-5
Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir dafür, daß wir hier in Illschwang seit mehr als 900 Jahren unsere Veitskirche haben. In und mit ihr haben wir viel erlebt. Freude, Trauer und Trost. Hilf uns in der Zeit der .Normalisierung, daß das Leben in unserer Kirchengemeinde wieder anläuft.
Wir bitten dich auch bei allen Menschen, die in das Gewohnte zurückwollen, daß sie es mit Besonnenheit und Rücksichtnahme angehen.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Wir bitten dich für alles, was draußen wächst, für die Tiere in den Ställen und Stöcken und auf der Weide.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.