Pfr. Schertel: Hausandacht am letzten Sonntag des Kirchenjahrs, dem 21. November 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. Allerdings gelten immer noch Beschränkungen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 446 (Wach auf, mein Herz) 1 – 2 + 9

Gebet:
Gott, dein Sohn wird einmal wiederkommen und dein Reich aufrichten. Mach uns bereit für die Ewigkeit und hilf uns, alles Schwere auf der Erde zu bestehen. Durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 25, 1 – 13
1Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. 2Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. 3Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. 4Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. 5Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 6Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! 7Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. 8Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. 9Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst.
10Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. 11Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! 12Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. 13Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 147 (Wachet auf, ruft uns die Stimme) 1, 3

Text zum Nachdenken:
Offenbarung 21, 1 – 7
1Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! 6Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. 7Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Wir leben auch von den Bildern, die wir im Kopf haben. Von einem Urlaub am sonnendurchfluteten Strand, der eigenen Konfirmation, dem neugeborenen Baby im Arm und vielem anderen, an das wir uns erinnern. Aber gerade am Totensonntag haben wir auch leidvolle Bilder. Den kranken Angehörigen, der im Sterben liegt, oder den Moment, in dem sein Sarg im Grab verschwindet. Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube. Natürlich gibt es auch Zukunftsbilder als Hoffnung, oder Befürchtung. In der Johannesoffenbarung gibt es auch beides: verstörende Visionen und das Vorausblicken auf den Tag, an dem Gott aller Not ein Ende setzt. Dann wird er alles neu gemacht haben und Not, Tod Geschrei und Tränen besiegt haben. Und vor allem werden wir ihn sehen, wie einen guten Nachbarn. Dieser Blick auf sein Reich kann uns helfen, wenn wir um einen Menschen trauern. Aber auch im Schweren, das wir bewältigen müssen. Denn er zeigt uns, daß wir in der Not nicht versinken müssen. Denn Gott hat alles besiegt und am Ende wird auch für uns alles gut – in seinem Reich.

Lied:
EG 150 (Jerusalem, du hochgebaute Stadt) 1 + 6

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du bist der Herr über Lebende und Topte. So befehlen wir die alle an, die gestorben sind und die uns fehlen. Nimm sie auf in dein Reich und schenke uns dort ein Wiedersehen mit ihnen.
Du kennst unsere Sorgen und Ängste. Rüste uns so aus, damit wir in ihnen nicht ertrinken. Denn du hast Gedanken des Heils über uns und nicht des Zorns.
Es wird weder schlimmer mit der Pandemie. Schütze uns und unser armes Land.
Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren. Unser Land beschütze nach innen und außen. Gib, daß unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Laß die Verantwortlichen in der EU Lösungen für die schlimme Lage der Flüchtlinge in Griechenland angehen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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