Pfarrer Schertel: Hausandacht zum vorletzten Sonntag im Kirchenjahr, den 13. November 2022 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 155 (Herr Jesu Christ, dich zu uns wend) 1 – 4

Gebet:
Von dir empfangen wir Gnade und Erbarmen.
Hilf uns, etwas davon an andere Menschen weiterzugeben.
Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 25, 31 – 46
31Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. 34Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. 37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? 39Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. 41Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. 43Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. 44Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. 46Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 149 (Es ist gewißlich an der Zeit) 1, 2, 6, 7

Text zum Nachdenken:
Lukas 18, 1 bis 8
Jesus sagte ihnen aber ein Gleichnis darüber, dass sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten, 2und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen. 3Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher! 4Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue, 5will ich doch dieser Witwe, weil sie mir so viel Mühe macht, Recht schaffen, damit sie nicht zuletzt komme und mir ins Gesicht schlage. 6Da sprach der Herr: Hört, was der ungerechte Richter sagt! 7Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er’s bei ihnen lange hinziehen? 8Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Beten ist eine der wichtigsten Ausdrucksformen des christlichen Glaubens und dementsprechend viele Menschen reden mit Gott. Andere sagen: “Das hat doch keinen Sinn, es ändert nichts.“ Solche hat es auch schon zur Zeit Jesu gegeben, die sich endlich überwunden hatten, Gott um etwas zu bitten. Und dann ist das Gewünschte nicht eingetreten. Und auch geübte Beter werden immer wieder angefochten. Und dabei hilft es nichts, wenn man selber schon Gebetserhörungen erfahren hat.
Und solchen Leuten, wie uns, will Jesus Mut machen, nicht mit dem Beten aufzuhören. Er erzählt von einem skrupellosen Richter. Der schert sich um nichts und macht, was er will. Vielleicht ist er auch bestechlich. Eine Witwe will, daß er ihr Recht durchsetzt. Sie hat Hilfe nötig, denn damals waren Witwen nicht abgesichert und hatten keine Rechte. Sie waren auf die Hilfe anderer angewiesen. Und der Richter denkt sich: „Was nützt mir diese alte Schachtel? Ich kümmere mich nicht um sie.” Aber die Frau gibt keine Ruhe. Sie kommt immer wieder und will ihr Recht. Und endlich ist er mürbe und setzt die Gerechtigkeit durch.
So ein Nerven kennen wir auch, von Kindern, oder wenn Eltern wollen, daß ihr Nachwuchs das Zimmer aufräumt und so weiter. Es hat immer wieder Erfolg. Und Jesus vergleicht jetzt diesen abscheulichen Richter mit Gott. Wenn sogar der sich durch unaufhörliches Bitten erweichen lässt, wieviel mehr wird das Bitten bei Gott offene Ohren finden. Denn er hat uns lieb und will unser Bestes. Und das macht er auch, schnell und gründlich. Darauf wollen wir vertrauen.

Lied:
EG 596 (Harre, meine Seele) 1 – 2

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir, dass du unsere Gebete hörst.
Du willst für uns das Beste und setzt es auch durch.
Hilf du uns bei den Problemen in unserem Land, denn sie werden immer größer.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, das Heizen und Leben in diesem Winter für alle zu gewährleisten.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind, damit sie dich in ihrem Schmerz nicht vergessen.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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