Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Kantate, dem 18. Mai 2025 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 515 (Laudato si) in Auswahl
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, Du hast die Welt in der Hand und auch uns.
Dafür danken wir durch Jesus Christus deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Lukas 19, 37 – 40
7Und als Jesus schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, 38und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! 39Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht! 40Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
EG 302 (Du meine Seele singe), 1 – 3 + 8
Text zum Nachdenken:
Apostelgeschichte 16, 23 bis 34
23Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Kerkermeister, sie gut zu bewachen. 24Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block. 25Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und es hörten sie die Gefangenen. 26Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und von allen fielen die Fesseln ab. 27Als aber der Kerkermeister aus dem Schlaf auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses offen stehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen. 28Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier! 29Der aber forderte ein Licht und stürzte hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu Füßen. 30Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? 31Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! 32Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren. 33Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen. Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen 34und führte sie in sein Haus und bereitete ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Philippi war die erste Stadt in Europa, die von den Aposteln besucht wurde. Und es lief sich gut an. Bei Lydia, einer Purpurhändlerin fanden sie Aufnahme und schnell bildete sich eine Gemeinde. Aber dann trafen sie auf der Straße eine Sklavin, die in die Zukundt sehen konnte. Und die rief ihnen hinterher: Diese Männer sind Knechte des allerhöchsten Gottes. Sie verkündigen euch den Weg zum Heil“. Eigentlich eine gute Werbung. Aber Paulus und Silas merkten, dass diese Wahrsagerei der Sklavin nicht gut tat und befreiten sie davon. Weil aber damit für ihre Besitzer die Einnahmen aus ihrer Tätigkeit wegfielen, sorgten sie dafür, dass die Apostel hart eingesperrt wurden. Damit schien es für die beiden zu Ende zu sein. Aber um Mitternacht lobten sie Gott, trotz ihrer schlimmen Lage.
Das hat mich immer gewundert. Aber ich habe nachgelesen. Sie machen einfach das, was alle Juden damals taten. Mitten in der Nacht steht man auf und lobt Gott. Jeden Tag, immer. Und diese Routine trägt sie auch in der Not. Freilich geht es gut aus. Ein Erdbeben verwirrt den Gefängniswärter so, dass er sich töten will. Aber Paulus und Silas beruhigen ihn und er kommt zum Glauben.
Für mich ist aber etwas anderes wichtig: die Kraft der frommen Routine, die die Apostel trägt und bei Gott hält. Das kann und will ich lernen. Nicht nur loben, beten und in die Kirche gehen, wenn ich auf Wolke 7 schwebe. Sondern auch dann nicht aufhören, wenn ich müde und verzweifelt bin. Dann wird mich Gott tragen und mir helfen.
Lied:
EG 295 (Wohl denen, die da wandeln), 1 – 4
Gebet:
Lieber Vater,
Du bist auch in schweren Stunden bei uns.
Mache uns mutig im Glauben und Bekennen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern, die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben, aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)