Pfr. Schertel: Hausandacht am 8. Sonntag nach Trinitatis, dem 2. August 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Die nächsten drei Sonntage habe ich Urlaub, also gibt es keine Hausandacht.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 445 (Gott des Himmels und der Erden) 1, 2, 5

Gebet:
Jesus, du bist das Licht der Welt. Erleuchte unseren Glauben, damit wir dir in allem Schweren vertrauen. Das bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Amen

Evangelium: Matthäus 5, 13 – 16
Jesus spricht: 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 263 (Sonne der Gerechtigkeit) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Johannes 9, 1-7
1 Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. 2 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist? 3 Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm. 4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. 6 Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden 7 und sprach zu ihm: Geh zu dem Teich Siloah – das heißt übersetzt: gesandt – und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Wir kennen die Frage der Jünger auch: „Wer ist schuld?“ Nicht nur, wenn wir ein Malheur sehen, oder auf dem Parkplatz einen Kratzer im Auto. Sondern auch, wenn wir etwas erlitten haben. Wir meinen, es nicht verdient zu haben. Oder wer kennt nicht die Freude, wenn einem unsympathischen Menschen etwas passiert. „Kleine Sünden straft der Herr sofort!“ Und auch in der Coronazeit gibt es Menschen, die diese Seuche auf das Verschulden der Menschen zurückführen und von Gottes Strafe sprechen. Solche Urteile über einzelne Personen weist Jesus ab, sowie er immer wieder der Meinung ist, es stehe uns nicht zu, über andere Menschen zu richten. Vielmehr soll auf der dunklen Folie des Leides Gottes gute Macht sichtbar werden. Dem Blinden ist geholfen, der Kranke ist getröstet und so weiter. Auf der anderen Seite bin ich fest davon überzeugt, daß uns Gott mit der Erfahrung des Leides etwas zeigen will. Auch mit einer Pandemie. Die Welt leidet an der menschlichen Schuld. Und die hat auch Folgen. Das sieht man jetzt besonders deutlich an der Art, wie sich der Virus ausbreiten konnte. Gott möchte, daß wir anders leben. Im Kopf, damit wir an ihn glauben und auf ihn vertrauen. Aber auch mit den Händen, daß wir Mensch und Welt schonen, das Anvertraute nicht zerstören, sondern schützen.

Lied:
EG 72 (O Jesu Christe, wahres Licht), 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Das Licht deiner Gegenwart leuchtet in unser manchmal trübes Leben. Dafür danken wir dir.
Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Gib, daß man bald Hilfe gegen die Coronaviren findet.
Sei du bei allen, die jetzt in den Urlaub fahren. Beschütze sie und hilf, daß sie die Coronaerkrankung nicht wieder ausbreiten.
Hilf unseren Glaubensgeschwistern, die in vielen Ländern der Erde verfolgt werden.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Wir bitten dich für alles, was draußen wächst. Beschütze die, die jetzt die Ernte einbringen. Sei bei den Tieren in den Ställen und Stöcken und auf der Weide.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken, so, wie es deiner Berufung entspricht.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + , der Sohn und der Heilige Geist.
Amen

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