Pfr. Schertel: Hausandacht am 2. Sonntag nach Trinitatis, dem 21. Juni 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 225 (Komm,sag es allen weiter), 1-3

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, Du bist an jedem Tag bei uns. Wir bitten dich, laß unser Vertrauen zu dir fest sein. Durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Evangelium: Lukas 14, 15-24
Da aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes! 16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. 17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit! 18 Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 19 Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 20 Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen. 21 Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. 22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. 23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. 24 Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 407 (Stern,auf den ich schaue), 1-3

Text zum Nachdenken:
Matthäus 11, 25-30
25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. 26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen. 27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. 28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Jesus spricht ein Dankgebet. Dafür, daß sich Gott nicht nur denen zeigt, die sich für besonders klug und weise halten. Denn solche gab es zu seiner Zeit. Sie ermittelten alle Gebote und Verbote in der Bibel und bauten darum herum ein kompliziertes System von Regeln auf.Damit sie auch nicht versehentlich eine dieser Weisungen übertreten. Auf die normalen Leute sahen sie herab. Jesus dagegen ist zu allen gegangen, Handwerkern, Bauern und sogar zu denen am Rand der Gesellschaft.
Denn Gott ist bei allen, die auf ihn vertrauen. Und doch gibt es das Joch und die Last,die Jesus auflegt. Wir wissen das. Nicht nur die Beschränkungen der letzten Wochen, sondern auch vieles andere fällt uns schwer. Und manchmal meinen wir, daß wir den Lebenswagen, an den wir mit unserem Joch gespannt sind, nicht mehr über den Berg kriegen.
Aber immer wieder merken wir auch, daß Gott mit seiner unsichtbaren Hand anschiebt. Und plötzlich ist der Hügel überwunden. Mir ist es in den letzten Wochen so gegangen. Obwohl ich am Anfang nicht wußte,wie ich mit den ganzen Beschränkungen umgehen soll. Aber jetzt scheinen wir die größte Steigung hinter uns zu haben. Und ich nehme auch dankbar wahr, daß es,zumindest hier in Illschwang, keine Katastrophe gegeben hat. Und daß die Zeit der Beschränkungen mir eine neue Ruhe geschenkt hat. Davon möchte ich möglichst viel in die Normalzeit mitnehmen.

Lied:
EG 621 (Ich bin durch die Welt gegangen) 1 – 5

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir dafür, daß sich die Lasten, die du uns auflegst, im Nachhinein als tragbar erweisen. Deine Hilfe ist immer bei uns. Aber wir wollen dich auch für andere Menschen bitten: für deine Kirche, daß du Menschen zum Glauben und zum Dienst rufst.
Für unser Land, daß es die Folgen der Krise überwindet.
Für den Frieden in der Welt, daß den unvernünftigen Machthabern ihre Grenzen gezeigt werden.
Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Gib, daß man bald Hilfe gegen die Coronaviren findet. .
Hilf unseren Glaubensgeschwistern, die in vielen Ländern der Erde verfolgt werden.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Wir bitten dich für alles, was draußen wächst, für die Tiere in den Ställen und Stöcken und auf der Weide.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

(Anmerkung am Schluss: kommenden Sonntag kommt keine Hausandacht – Pfr. Schertel hat Urlaub)

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