Pfr. Schertel: Hausandacht am 15. Sonntag nach Trinitatis, dem 20. September 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 449 (Die güldne Sonne) 1 – 3

Gebet:
Jesus, du hast uns die Gürte und Hilfsbereitschaft Gottes gezeigt. Hilf uns, im Guten und Bösen auf ihn zu vertrauen. Das bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Evangelium: Matthäus 6, 25 – 34
Darum sage ich euch:
Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?
27Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?28Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? 31Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? 32Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.33Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. 34Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 369 (Wer nur den lieben Gott läßt walten) 1 – 3+7

Text zum Nachdenken:
1. Mose 2, 4 b – 9 + 15
Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. 5Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; 6aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das ganze Land. 7Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.m der Erkenntnis des Guten und Bösen.15Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Nur wenige Bibeltexte wurden so kontrovers diskutiert, wie die ersten beiden Kapitel der Heiligen Schrift. Wir wissen heute, daß sie auf Mythen des alten Orients beruhen und sie auf Gott hin korrigiert und gedeutet haben. An unserer Stelle geht es um das Paradies, in dem die Welt noch in Ordnung ist. Unsere Welt sieht anders aus. Es gibt Kampf und Streit, und die Umwelt gerät aus den Fugen. Daß das nicht als unverschuldetes Schicksal über uns kommt, wissen wir. In der Bibel wird die Welt, wie wir sie kennen, mit der Sündenfallgeschichte erklärt. Durch die Schuld der ersten Menschen ist das Paradies verloren. Aber es bleibt die Erkenntnis, daß Gott unsere Welt so geschaffen hat, daß Menschen, Tiere und Pflanzen existieren können. So lange, wie die Zeit des jeweiligen Lebens dauert. Dann zerfällt alles wieder „zur Erde, von der es genommen ist“. Zumindest für uns Menschen ist die Spanne des Lebens auch Auftrag. Wir sollen die Erde bebauen und bewahren. Damit sichern wir auch unser Dasein. In diese Richtung gehen auch Jesu Worte aus dem Evangelium, daß wir uns nicht um Essen, Trinken und Kleidung sorgen müssen, weil Gott für uns sorgt. Das gilt auch heute noch, obwohl durch menschliche Schuld so viel im Argen liegt. Unsere momentanen Schwierigkeiten, ob Corona, oder der Wetterumschwung der letzten Jahre, die Veränderungen in unserer Gesellschaft, oder das ungelöste Problem der Flüchtlingslager in der EU, sollen uns nicht nur ermuntern, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Sondern auch dazu helfen, umzukehren und neu auf den zu vertrauen, der uns das Leben gibt und erhält.

Lied:
EG 515 (Laudato si) in Auswahl

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir für alles Gute, das du uns tust. Du versorgst uns mit dem, was wir brauchen und stellst uns in die Gemeinschaft anderer Menschen.
Schenke uns offene Augen für die, die uns brauchen und mache uns nicht zu stolz, Hilfe anzunehmen.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Hilf uns, mit den vielfältigen politischen, ökologischen und Pandemieproblemen fertig zu werden.
Sei bei den Einsamen, Kranken und Trauernden.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut. Laß die Verantwortlichen in der EU Lösungen für die schlimme Lage der Flüchtlinge in Griechenland angehen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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