Pfr. Schertel: Hausandacht am 13. Sonntag nach Trinitatis, dem 6. September 2020 (Text)

Mein Urlaub ist vorbei. Deshalb gibt es wieder eine Hausandacht:

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 443 (Aus meines Herzens Grunde) 1 – 3

Gebet:
Jesus, du hast uns durch das, was du tust, den größten Dienst erwiesen. Hilf uns, daß auch wir unseren Nächsten nicht übersehen. Das bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Evangelium: Lukas 10, 25 – 37:
Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? 26Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? 27Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (5. Mose 6,5; 3. Mose 19,18). 28Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. 29Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? 30Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.31Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. 32Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. 33Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; 34und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 35Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.36Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war? 37Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 412 (So jemand spricht, ich liebe Gott) 1 – 4

Text zum Nachdenken:
Apostelgeschichte 6, 1-7
1In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung. 2Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und zu Tische dienen. 3Darum, liebe Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu diesem Dienst. 4Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben. 5Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Proselyten aus Antiochia. 6Diese stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten ihnen die Hände auf. 7Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
In der Gemeinschaft der ersten Christen gab es Probleme. Zum einen, weil sie so groß geworden war, daß man die leicht übersah, die still litten. Zum anderen, weil es zwei große Gruppen gab: die Einheimischen, die untereinander Hebräisch sprachen und die, die aus dem ganzen Mittelmeerraum nach Jerusalem gezogen waren. Die sprachen Griechisch. Und die ärmsten unter ihnen waren die Witwen. Sowieso rechtlos und ihre Verwandten und Freunde lebten viele Tagesreisen entfernt. Sie wurden bei der Essenszuteilung übergangen. Als die Apostel das bemerkten, veranlaßten sie eine Versammlung der ganzen Gemeine. Und die wählte sieben Männer aus den Reihen der Griechen. Diese sollten die Essensverteilung überwachen.
Manchmal übersehen wir ja auch Leute, die unsere Hilfe brauchen. Eben, weil sie nicht laut sind und auf sich aufmerksam machen. Obwohl ja in der Coronazeit die Nachbarschaftshilfe plötzlich und unerwartet geübt wurde. Ohne diese wäre es nicht gegangen Und wir sind allen dankbar, die geholfen haben. Auch eine Übung für die Zukunft: Daß wir weiterhin offene Augen für die Menschen in unserer Umgebung haben und die kleinen Hilfen weitergehen.
Die Apostel haben gemerkt, daß sie im konkreten Fall der Witwen überfordert waren und haben bei anderen um Hilfe gesucht. Auch das ist eine gute Idee für heute. Daß wir uns nicht vergeblich abmühen und vielleicht mehr schaden, als helfen. Sondern dien Kontakt zu Leuten herstellen, die freie Kapazität, oder die geeigneten Fähigkeiten haben.

Lied:
EG 419 (Hilf, Herr meines Lebens), 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir für alles Gute, das du uns tust. Du versorgst uns mit dem, was wir brauchen und stellst uns in die Gemeinschaft anderer Menschen.
Schenke uns offene Augen für die, die uns brauchen und mache uns nicht zu stolz, Hilfe anzunehmen.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Hilf uns, mit den vielfältigen politischen, ökologischen und Pandemieproblemen fertig zu werden.
Gib, daß der neue Anfang in den Schulen gelingt.
Sei bei den Einsamen, Kranken und Trauernden.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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