Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Septuagesimä, den 5. Februar 2023 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 334 (Danke für diesen guten Morgen), 1 – 6
Gebet:
Du nimmst die an,
die in Schuld und Sünde leben.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Matthäus 20, 1 – 16
1Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. 2Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg. 3Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere müßig auf dem Markt stehen 4und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. 5Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. 6Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? 7Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg. 8Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. 9Da kamen, die um die elfte Stunde eingestellt waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. 10Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen. 11Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn 12und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben. 13Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? 14Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem Letzten dasselbe geben wie dir. 15Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin? 16So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 342 (Es ist das Heil uns kommen her) 1 – 3
Text zum Nachdenken:
Matthäus 9, 9 bis 13
Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm. 10Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern. 11Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? 12Als das Jesus hörte, sprach er: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. 13Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hosea 6,6): »Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.« Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.
(Deutsche Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Zum Arzt geht man, wenn man krank ist. Gesunde sparen sich den Weg und sie bekommen auch keinen Hausbesuch. Aber manchmal hält man sich für gesund, aber das ist ein Irrtum. Ich habe das schon ein paar Mal erlebt, an mir und anderen Leuten. Nach dem Holzhacken hatte ich Schmerzen, 2 Wochen lang. Ein schwerer Muskelkater, dachte ich und irgendwann ging es mir wieder gut. Nur dumm, dass sich einige Monate später etwas anderes herausstellte. Meine Bauchspeicheldrüse war entzündet und konnte seither kein Insulin mehr produzieren. Wäre ich zum Arzt gegangen! Ein Antibiotikum und ich hätte keine Diabetes.
So ähnlich war es auch mit dem Matthäus. Er hielt sein Leben für ganz in Ordnung. Sicher, die anderen mochten ihn nicht, denn er kooperierte mit den römischen Feinden. Und ehrlich war er auch nicht. Aber es lohnte sich. Auf der anderen Seite stimmte das Urteil der Pharisäer auch. Seine Freunde und er waren Sünder und lebten nicht so, wie es Gott will. Doch die zufällige Begegnung mit Jesus ändert alles. Er erkennt sich vor Gott und geht mit Jesus. So wurde seine innere Krankheit geheilt.
Wenn wir diese alte Geschichte lesen, wo stehen wir da? Wir leben anständig und sind ordentliche Leute. Brauchen wir auch so eine Heilung von der Schuld, wie der Matthäus. Wenn wir genauer auf unser Leben schauen, sicher. Und es ist gut, daß der Herr zu uns kommt, den unerkannt Kranken und uns zurück zu Gott bringt. Das andere, was mitr an dieser Episode auffällt ist, daß Jesus keine Berührungsängste kennt. Dazu möchte ich mich auch überwinden.
Lied:
EG 355 (Mir ist Erbarmung widerfahren) in Auswahl
Gebet:
Barmherziger Gott!
Du bist unsere Zuflucht, unser Helfer und Arzt.
Du siehst unsere Nöte und die in unserer Umgebung.
Und du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, das Heizen und Leben in diesem Winter für alle gewährleisten.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauem, oder krank sind.
Amen
Vateruııser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)