Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Judika, dem 17. März 2024 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 168 (Du hast uns, Herr, gerufen) 1 – 3

Gebet:
Jesus, es ist das große Wunder,
dass du uns zu deinen Kindern machst,
ohne dass wir es verdienen.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Markus 10, 35 – 45
Da gingen zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen zu ihm: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, was wir dich bitten werden. 36Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich für euch tue? 37Sie sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit. 38Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde? 39Sie sprachen zu ihm: Ja, das können wir. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde; 40zu sitzen aber zu meiner Rechten oder zu meiner Linken, das zu geben steht mir nicht zu, sondern das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist.41Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. 42Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. 43Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; 44und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. 45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 97 (Holz auf Jesu Schulter) 1 – 2

Text zum Nachdenken:
1. Mose 22, 1 bis 13
1Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. 3Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. 4Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. 5Und Abraham sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. 6Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. 7Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? 8Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. 9Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz 10und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete. 11Da rief ihn der Engel des Herrn vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 12Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen. 13Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt.

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Die Geschichte von der Opferung Isaaks macht uns Schwierigkeiten. Wie kann Gott so etwas verlangen und warum lässt sich Abraham darauf ein? Keine Vaterliebe, keine göttliche Güte können wir erkennen. Und mit dem einzigen Sohn Isaak würden nicht nur die Hoffnungen Abrahams sterben, jemanden zu haben, der ihn im Alter versorgt. Sondern auch Gottes Verheißung von Land und Nachkommen würde hinfällig.
Doch im alten Orient waren Kinderopfer üblich. Man glaubte, dass die Götter den Erstgeborenen fordern – so weh das tut. Doch aus Abrahams Resignation wird etwas Gutes. Der Engel hindert ihn an der Tat und zeigt ihm den Widder als Opfer. Seitdem wusste Israel, und mit ihm alle Völker, dass Gott keine Menschenopfer will. Das ist die eine gute Nachricht aus der Geschichte. Und die andere ist, daß man Gott vertrauen kann, auch wenn der Weg scheinbar Schrecklich ist.
Aber noch etwas anderes bedenken wir, zumindest die Christen. Dass es einen gibt, der sein einziges Kind tatsächlich geopfert hat: Gott selbst. Und da geht es um das Heil aller Menschen. Johannes schreibt: “Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn gab, damit all, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben”. Aber Gott hätte unsere Schuld doch einfach wegwischen können und es wäre gut. Aber: würden wir wirklich daran glauben, ohne sein Opfer? Vielleicht schon. Aber das Kreuz zeigt, wie ernst es Gott mit uns ist und daß er unsere Antwort im Glauben und Handeln erwartet.

Lied:
EG 90 (Ich grüße dich am Kreuzesstamm) 1 – 2

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Dein Sohn Jesus Christus hat uns mit seinem Blut erkauft.
Erfülle alle, die auf dieser Erde sind, mit Verantwortung und Liebe –
ob sie nun an dich glauben, oder nicht.
Hilf uns, nach deinem Willen zu leben und vergib uns unsere Schuld.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten und jetzt auch noch in Israel,
die hohen Preise bei uns.
Hilf, dass wir in unserem Umfeld Leidende entdecken und ihnen helfen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit in rechtes Handeln umzusetzen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Steh den Kranken und Zweifelnden bei.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die trauern.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)

 

Quelle der Bibeltexte Deutsche Bibelgesellschaft

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