Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Jubilate, den 30. April 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 449 (Die güldne Sonne) 1 – 4

Gebet:
Jesus, du hast uns mit dir verbunden und gibst uns Kraft,
so wie ein Weinstock seinen Reben.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Johannes 15, 1 – 8
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. 2Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe. 3Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. 5Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen. 7Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 432 (Gott gab uns Atem, damit wir leben) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Johannes 16, 16 bis 23 a
16Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen. 17Da sprachen einige seiner Jünger untereinander: Was bedeutet das, was er zu uns sagt: Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen; und: Ich gehe zum Vater? 18Da sprachen sie: Was bedeutet das, was er sagt: Noch eine kleine Weile? Wir wissen nicht, was er redet. 19Da merkte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Danach fragt ihr euch untereinander, dass ich gesagt habe: Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen? 20Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. 21Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. 22Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. 23An dem Tag werdet ihr mich nichts fragen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Das Johannesevangelium gibt, am Abend vor der Verhaftung Jesu, seine Abschiedsreden wieder. Die Jünger sollen dadurch vorbereitet werden auf die Zeit, in der sie ihn nicht mehr sehen werden.
Und deshalb sind diese Worte auch, wie das Wetter momentan. Ein Wechsel zwischen Sonne und Regen, Kälte und Wärme. Noch haben seine Freunde Jesus. Aber bald werden sie ihn nicht mehr sehen. Erst später wird er wieder bei ihnen sein. Und die Zukunft wird nicht unbedingt leicht. Es gibt Grund zum Klagen und Weinen.
Oh, das wissen wir auch. Vor allem, wenn wir auf unsere Zeit schauen. Es sind nicht bloß äußere Schwierigkeiten, wir die Inflation und der nahe Krieg im Osten. Sondern auch der Zustand unserer Kirche. Sie scheint irgendwie am Ende zu sein. Wer will sie noch hören oder sehen? Draußen mancht man sich in einer nie gekannten Weise lustig über uns. Manches ist ja auch begründet. Aber wir haben doch auch viel zu bieten an Trost und Hilfe durch den Glauben. Ihr werdet weinen, sagt Jesus. Genauso, wie eine Frau, die ein Kind bekommt. das tut sehr weh. aber es ist vergessen, sobald das Kind da ist. Dann freut sie sich über das neue Leben.
Für mich bedeutet das, es ist in schweren Zeiten nicht alles zu Ende. Auch wenn wir gerade keinen Weg sehen, für uns und unseren Glauben. Jesus ist doch bei uns und Gott will, daß es eine christliche Gemeinde gibt. Jesus will uns wiedersehen. Nicht erst am Jüngsten Tag. Sondern auch mitten im Leben, das wir führen. Das hat er versprochen und wird es auch halten. Darüber freue ich mich und will ihm danken – für alles Gute, das er an mir tut und auch dafür, dass sein Wort weiterhin erklingt.

Lied:
EG 330 (O dass ich tausend Zungen hätte) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Danke, dass du immer bei uns bist.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauem, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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