Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Ostersonntag, den 9. April 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 103 (Gelobt sei Gott im höchsten Thron) in Auswahl

Gebet:
Jesus, du bist vom Tod auferstanden und lebst.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Markus 16, 1 – 8
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 5Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 116 (Er ist erstanden, Halleluja) 1 – 5

Text zum Nachdenken:
1. Korinther 15, 1 bis 11
1Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr’s festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. 3Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; 4und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; 5und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 10Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. 11Es sei nun ich oder jene: so predigen wir und so habt ihr geglaubt.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Wertvolles ist meistens auch schön verpackt. Neue Manschettenknöpfe zum Beispiel sind nicht einfach in ein Stück Zeitungspapier gewickelt. Sondern in einer hübschen, kleinen Kassette.
Genauso hat Paulus den Kern seiner Botschaft edel verpackt. Das älteste uns überlieferte Glaubensbekenntnis der Christenheit steht im Zentrum. Dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Ich glaube nicht, dass wir heute noch etwas von der Wucht nachvollziehen können, mit der die Ereignisse von Gründonnerstag bis Ostern auf die Jünger hereingebrochen sind.
Da war der Tod Jesu. Mit ihm war die ganze Hoffnung seiner Freunde gestorben. Begraben unter der dicken Eisschicht der Trauer und der Enttäuschung. „Wir hofften, dass er Israel erlösen wird“, sagten die Emmausjünger. Und dann, am Morgen des dritten Tages berichteten die Frauen vom leeren Grab. Vom Engel. Aber wie sollten sie das verstehen? Grabräuber, Jesus scheintot? Aber auferstanden? Echt jetzt? Erst als ihn die Jünger sehen konnten und berühren, haben sie es verstanden. Nach dem Winter und dem Eispanzer der Trauer ist neuer Frühling ausgebrochen. Das Kreuz ist also nicht das Zeichen des Fluches, sondern ist für sie zum Heilszeichen geworden. Und seine Auferstehung zum Grund des Glaubens und Gottvertrauens. Manche der Korinther haben daran gezweifelt.
Und auch wir können das Osterereignis nicht so einfach begreifen. Denn es ist eine Singularität, also etwas das man rational nicht erkären kann. Und trotzdem ist es für uns Christen notwendig, daran zu glauben. Jesus lebt. Damit hat er gezeigt, dass er stärker ist, als die Mächte der Welt und sogar stärker, als der Tod. Auch heute noch will er uns begegnen. Wie mächtig doch die Worte der Bibel sind, auch, wenn sie 2000 Jahre alt ist. Und er hört unsere Gebete. Jeder von uns hat schon erfahren, dass er uns auch in der größten Angst und Not festhält und trägt. Und schließlich wird er uns durch den Tod hindurch in sein Reich holen.

Lied:
EG 115 (Jesus lebt, mit ihm auch ich) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich,
gib uns offene Augen für die Begegnung mit deinem Sohn.
Hilf uns, ihn zu bezeugen, wie es Paulus getan hat.
Wir bitten dich, stärke in uns das Vetrauen auf dich.
Und du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, das unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit amzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauem, oder krank sind.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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