Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 3. Sonntag nach Epiphanias, dem 24. Januar 2021 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. Allerdings gelten immer noch Beschränkungen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 443 (Aus meines Herzen Grude) 1 – 3

Gebet:
Du hast dich allen Völkern bekannt gemacht. Zeige auch uns deine Nähe und Güte. Das bitten wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 8, 5 – 13:
5 Als aber Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm; der bat ihn 6und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen. 7Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. 8Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. 10Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden! 11Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; 12aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. 13Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 293 (Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all) 1 – 2

Text zum Nachdenken:
Ruth 1, 1 – 19
Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. 2Der hieß Elimelech und seine Frau Noomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort. 3Und Elimelech, Noomis Mann, starb und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. 4Die nahmen moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Rut. Und als sie ungefähr zehn Jahre dort gewohnt hatten, 5starben auch die beiden, Machlon und Kiljon, sodass die Frau beide Söhne und ihren Mann überlebte. 6Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwiegertöchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, dass der HERR sich seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte. 7Und sie ging aus von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Und als sie unterwegs waren, um ins Land Juda zurückzukehren, 8sprach sie zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin und kehrt um, eine jede ins Haus ihrer Mutter! Der HERR tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und an mir getan habt. 9Der HERR gebe euch, dass ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Hause! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten 10und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen. 11Aber Noomi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich noch einmal Kinder in meinem Schoße haben, die eure Männer werden könnten? 12Kehrt um, meine Töchter, und geht hin; denn ich bin nun zu alt, um wieder einen Mann zu nehmen. Und wenn ich dächte: Ich habe noch Hoffnung!, und diese Nacht einen Mann nehmen und Söhne gebären würde, 13wolltet ihr warten, bis sie groß würden? Wolltet ihr euch so lange einschließen und keinen Mann nehmen? Nicht doch, meine Töchter! Mein Los ist zu bitter für euch, denn des HERRN Hand ist gegen mich gewesen. 14Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber blieb bei ihr. 15Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott; kehre auch du um, deiner Schwägerin nach. 16Rut antwortete: Rede mir nicht ein, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. 17Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden. 18Als sie nun sah, dass sie festen Sinnes war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden. 19So gingen die beiden miteinander, bis sie nach Bethlehem kamen. Und als sie nach Bethlehem hineinkamen, erregte sich die ganze Stadt über sie und die Frauen sprachen: Ist das die Noomi?.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Von großer Not weiß diese Geschichte zu erzählen. Elimelech und Naomi aus Bethlehem fliehen vor dem Hunger ins Ausland. Die beiden Söhne sind auch dabei. Aber dort stirbt Elimelech. Die Söhne heiraten, aber auch sie leben nicht lange. So ist Naomi alleine mit ihren Schwiegertöchtern. Für Frauen damals ein großes Problem. Also will Naomi zurück in die alte Heimat. Die Schwiegertöchter sind besser in ihrem Land aufgehoben, denkt sie. Eine bleibt auch dort. Aber Ruth läßt sich nicht abschütteln. Sie geht mit nach Bethlehem. Der berühmte Trauspruch hat hier seine Wurzel. Aber er richtet sich nicht an den Verlobten, sondern an die Schwiegermutter. Nun, in Bethlehem wird langsam alles besser. Ruth kann bei einem entfernten Verwadten arbeiten und gewinnt ihn zum Mann. Sie bekommt einen Sohn und wird zur Goßmutter Davids. Und damit zur Ahnherrin Jesu. Das Buch Ruth ist nicht nur eine schöne Geschichte, sondern es macht auch Mut, mit der Not umzugehen. Ruth verläßt sich auf den ihr fremden Gott der Schwiegermutter. So nimmt sie das auf sich, was kommt, und findet Hilfe. Damit wird dieses Buch der Bibel zur Mutmachgeschichte. Wer auf Gott vertraut, wird nicht enttäuscht.

Lied:
EG 369 (Wer nur den lieben Gott läßt walten), 1 – 3 + 7

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich für deine Kirche. Hilf ihr, auf dich zu vertrauen, beharrlich zu beten und der Richtung deines Wortes zu folgen.
Hilf uns, mit den Einschränkungen dieser Zeit zu leben und laß uns nicht bitter werden. Schütze uns und unser armes Land. Hilf, daß das Gesundheitssystem Stand hält.
Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren. Sei du bei denen, die von Verzweiflung geplagt werden.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

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