Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 18. Sonntag nach Trinitatis, den 8. Oktober 2023 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 446 (Wach auf, mein Herz, und singe), 1 – 2 + 8 – 9
Gebet:
Du willst, dass wir nach deinem Willen handeln und so unser Leben gelingt.
Hilf uns dazu.
Das bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Markus 10, 17 – 27
[17] Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? [18] Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott. [19] Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.« [20] Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. [21] Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! [22] Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter. [23] Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen! [24] Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen! [25] Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. [26] Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden? [27] Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 397 (,Herzlich lieb hab ich dich, o Herr) 1 – 3
Text zum Nachdenken:
2. Mose 20, 1 bis 20:
[1] Und Gott redete alle diese Worte: [2] Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat. [3] Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. [4] Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: [5] eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, [6] aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten. [7] Du sollst den Namen des HERRN, deines Gotte, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. [8] Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. [9] Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. [9] Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. [10] Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht der Fremdling, der in deiner Stadt lebt. [11] Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. [12] Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. [13] Du sollst nicht töten. [14] Du sollst nicht ehebrechen. [15] Du sollst nicht stehlen. [16] Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. [17] Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat. [18] Und alles Volk sah den Donner und die Blitze und den Ton der Posaune und den Berg rauchen. Als sie aber solches sahen, flohen sie und blieben in der Ferne stehen [19] und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen hören; aber lass Gott nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben. [20] Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, euch zu versuchen, damit ihr’s vor Augen habt, wie er zu fürchten sei, und ihr nicht sündigt.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Die Zehn Gebote sind wichtig und heilig. Nur Mose durfte sie auf dem Berg von Gott empfangen. Über jedes einzelne davon könnte man mindestens eine Predigt halten. Aber was bedeuten sie für uns Christen? Jesus hat gesagt, er wolle sie nicht auflösen, sondern erfüllen. Aber Paulus sagt: Christus ist das Ende des Gesetzes. Denn niemand kann es ganz befolgen. Und trotzdem sind sie auch für ihn eine Anleitung zum Leben. Darüber haben seitdem viele nachgedacht.
Im 16. Jahrhundert hat man diese Überlegungen in eine leicht fassbare Form gebracht. Einmal sind die 10 Gebote eine Richtlinie für den Staat. So soll er seine Gesetze ausbilden, die Schwachen schützen und die Übermütigen herbremsen. Zum zweiten dienen sie den Menschen dazu, zu erkennen, wie sie wirklich sind. Nicht so hervorragend und gut, wie wir es meinen, sondern Sünder. Keiner ist vor Gott gerecht und soll zu Jesus kommmen und sich von ihm zum Kind Gottes machen lassen. Die dritte Aufgabe ist es, uns Christen zu einem gelingenden Leben zu helfen, im Glauben an Gott und der Liebe zum Nächsten. Und so ist es gut, wenn wir die Gebote immer wieder lesen und durchdenken. Am besten zusammen mit den Erklärungen im Kleinen Katechismus Luthers. Er steht im Gesangbuch unter der Nummer 905.
Lied:
EG 615 (Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt) 1 – 3
Gebet:
Unser Gott und Vater!
Mach uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Heute ist die Wahl.
Gib uns vernünftige Abgeordnete in Land und Bezirk.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit in rechtes Handeln umzusetzen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Hilf, dass die Borkenkäferplage nicht noch weiter um sich greift.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen
Vateruııser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater , der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)