Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Palmarum, dem 10. April 2022 (Konfirmation in Illschwang) (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 329 (Bis hierher hat mich Gott gebracht) 1 – 3

Gebet:
Du hast uns in deine Gemeinde gestellt und begleitest uns an jedem Tag des Lebens.
Dafür danken wir Dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 7, 13 – 16:
Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. 14Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden! 15Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 16An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 166 (Tut mir auf die schöne Pforte) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Matthäus 7, 24 bis 27
Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. 26Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. 27Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Es gibt so einen Spruch, was ein Mensch im Leben schaffen soll: Ein Kind bekommen, einen Baum pflanzen und ein Haus bauen. Und viele Leute wollen das auch und kämpfen darum, diese Ziele zu erreichen. Und ganz blöd ist diese Idee ja nicht. Denn die Familie gibt Geborgenheit, im Haus ist man sicher und der Baum wird Dich um einiges überleben. Was habt Ihr für Wünsche an die Zukunft ? Denn irgendwann hört Eure Zeit im Elternhaus auf. Die Schule ist zu Ende, der Beruf kommt und Ihr müsst Euren Platz in der Erwachsenenwelt finden. Und dabei wollt Ihr zufrieden und glücklich sein. Die Phase, in der sich Euer Leben befindet, kann man mit dem Bau eines Hauses vergleichen. Wer so etwas anfängt, muss sich vieles überlegen. Wo soll das Gebäude stehen ? In Illschwang, in Eurem Dorf oder weiter weg – vielleicht in einer größeren Stadt ? Und was für Zimmer braucht Ihr ? Was muss dazukommen? Für mindestens eine von Euch ist es der Stall fürs eigene Pferd. Oder es soll ein Wintergarten sein, eine große Garage, und so weiter. Planen ist wichtig, wenn man Hausherr werden will. Im Leben ist es nicht viel anders. Manche legen Wert auf gute Schulnoten und andere sind mit landwirtschaftlichen Geräten unterwegs – natürlich nur auf dem eigenen Grund. Für andere ist die Freundin wichtiger, als alles andere. Oder Ihr spart auf ein Mofa oder so. Anderes steht dann zurück und Ihr schaut, dass die Schule gerade so läuft. Hauptsache, nicht sitzen bleiben! Irgendwann ist der Plan des Hauses fertig. Das Baugeschäft hat ausgerechnet, was das Ganze kostet und Du gehst zur Bank. Dort erfährst Du, wieviel Eigenkapital du brauchst und was der Kredit an Zinsen kostet. Und dann überlegst Du noch einmal. In den seltensten Fällen hast Du dann noch Luft für das ein, oder andere Extra. Meistens musst Du das Haus vereinfachen, den Pferdestall vorerst weglassen, oder Du kannst die nächsten 10 Jahre nicht in den Urlaub. Aber irgendwann lässt Du dann den Bagger für die Baugrube kommen. Mit dem, was Du Dir im Hause Deiner Zukunft vorstellst, ist es ähnlich. Manches von dem, was Du Dir erträumst, wird so eintreffen. Anderes geht nicht. Die Liebe zerbricht, jemand wird krank, Du gehst beruflich einen anderen Weg. Beim Hausbau ist der Baugrund besonders wichtig. Wenn er tragfähig ist, hat auch das darauf errichtete Gebäude Bestand. Da setzt das Gleichnis Jesu ein. Es schaut auf die Verhältnisse in Israel. Dort ist es heiß und trocken. Es regnet nur im Winter, und dann gewaltig. Auf den ersten Bick ist es egal, wo man dort sein Haus hinbaut. Im Tal, oder auf eine felsige Kuppe. Es erscheint sogar einfacher, in den lockeren Sand des Wadis zu bauen. Schnell ist das Fundament ausgehoben und lässt sich leicht wieder verfüllen. Oben auf dem Felsen muss man sich nur ärgern. Eine Spitze ist im Weg, ein Spalt muss geschlossen werden und der Kellerbau ist teuer. Aber dann kommt die Regenzeit. Aus dem trockenen Wadi wird ein reißender Bach. Die Fundamente werden unterspült, der Sturm reißt die Ziegel weg und schließlich stürzt das Haus ein. Genauso, wie es vielen Menschen heuer an der Ahr gegangen ist. Dann hat der auf dem Fels gut lachen. Seine Fundamente halten. Vielleicht verliert er ein paar Ziegel auf dem Dach. Und durch ein Fenster tropft es. Aber insgesamt übersteht sein Haus das Unwetter. Im Leben ist es genauso, da kommt es nicht auf die Verzierungen an, oder das, was man sich alles kaufen kann. Vieles davon ist schneller kaputt, als Du denkst. Das haben wir in den letzten zwei Jahren gesehen. Wie Corona unsere Sicherheit durcheinanderwirbelt, oder der Krieg in der Ukraine. Und man kann krank werden, bleibt sitzen, oder die Freundin macht Dir das Leben zur Hölle. Wenn dann dein Leben auf dem Sand steht … Es kommt also darauf an, worauf Du Dich verlässt. Ich möchte Euch raten, den festen Grund zu wählen, der nicht von uns selbst, oder anderen Menschen abhängt. Und das ist der Glaube an Gott. Kluge Leute bauen ihr Lebenshaus auf Jesus. Im Großen und Ganzen wisst Ihr, wie das geht: Bibellesen, Beten, zu Gott stehen und in die Kirche gehen. Das klingt genauso mühsam, wie das Haus auf den Felsen zu bauen. Weil Du vielleicht anders bist, als Deine Freunde. Und wenn Du am Samstag fort warst, dann ist die Kirche zu früh am Sonntagmorgen. Aber Du wirst dann auch das erleben: Wo die anderen mit ihrem Lebenshaus hinfallen, bleibst Du stehen. Und die Schäden, die der Alltag an Deinem Lebenshaus anrichten kann, bleiben überschaubar.

Lied:
EG 334 (Danke für diesen guten Morgen) 1 – 6

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich für unsere Konfirmanden:
Lass sie eine lebendige Beziehung zu Dir aufbauen und leben.
Beschütze sie und hilf ihnen, wenn das Leben einmal schwer wird.
Sei bei ihren Eltern und Verwandten, gerade da, wo es schwer wird.
Gib Frieden in der Ukraine.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih und Frieden gnädiglich)

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