Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 15. Sonntag nach Trinitatis, dem 25. September 2022 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 630 (Fürchte dich nicht) 1 – 3

Gebet:
Dein Sohn hat unsere Last hinauf ans Kreuz getragen.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 6, 25 – 34
Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? 27Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? 28Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? 31Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? 32Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. 33Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. 34Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 369 (Wer nur den lieben Gott läßt walten) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Galater 5, 25 bis 6, 10
Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. 26Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten, einander nicht herausfordern und beneiden. 61Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. 2Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. 3Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. 4Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk; und dann wird er seinen Ruhm bei sich selbst haben und nicht gegenüber einem andern. 5Denn ein jeder wird seine eigene Last tragen. 6Wer aber unterrichtet wird im Wort, der gebe dem, der ihn unterrichtet, Anteil an allem Guten. 7Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. 8Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. 9Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. 10Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Heute geht es also um die Sorgen. Die einen, die wir uns machen, die anderen, die sich andere um uns machen und mehrere Wege, damit umzugehen. Heutzutage muss man sich Sorgen machen, und zwar immer größere. Es ist nicht nur die Corona. Zum Glück hat sie viel von ihrem Schrecken verloren. Oder der Klimawandel und der Krieg in der Ukraine. Sondern auch um unser wirtschaftliches Überleben. Lebensmittel, Benzin und vor allem das, was wir zum Heizen im Winter brauchen, wird immer teurer. Wohl dem, der sich nur mit den Zusatzausgaben einschränken muss, wie ich. Aber bei vielen geht es an die Existenz. Hilft es uns da, wenn Jesus sagt: Sorgt euch nicht? Mir hilft es schon, dass ich weiß: Der Herr steht auf meiner Seite. Er kennt meine Not und kann sie wenden. Paulus redet von anderen Menschen, um die er sich Sorgen macht. Denn sie sind überheblich, oder man ertappt sie bei einer Verfehlung. Beides gehört ja insofern zusammen, als wir uns gerne über andere lustig machen, die gefallen sind. Oder wir kommen ihnen ganz von oben herab. Aber das hilft nicht. Wer jemanden korrigieren mu, der sollte sich neben ihn stellen und freundlich helfen. Einmal deshalb, weil es Jesus auch so gemacht hat. Er stellt sich neben uns und trägt unsere Sünde ans Kreuz. Und andererseits, weil wir vielleicht morgen auch jemand brauchen, der uns zurecht bringt. Einer trage die Last des anderen, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Aber dieses Wort bezieht sich nicht nur auf seelische, oder moralische Probleme. Sondern auch die Krisen unserer Zeit. Wir können Gutes an anderen Menschen tun. Ihre Last zu tragen ist möglich. Das könnten wir jetzt an den Problemen unserer Tage durchdeklinieren. Unser Staat ist zum Beispiel bereit, in der Energieteuerung zu helfen. Und vielleicht kommt auch die Zeit, dass wir unseren Nachbarn und Dorfleuten helfen können. Natürlich bescheiden und unauffällig, damit wir sie nicht bloßstellen. Oder wir müssen andere fragen, ob sie uns unterstützen. In schwierigen Zeiten kommt es eben darauf an, die Lasten gemeinsam zu tragen. So, wie Gott uns trägt.
Amen.

Lied:
EG414 (Laß mich, o Herr, in allen Dingen) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Danke, dass du uns trägst.
Hilf du uns bei den Problemen in unserem Land, denn sie werden immer größer.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, das Heizen und Leben in diesem Winter für alle zu gewährleisten.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind, damit sie dich in ihrem Schmerz nicht vergessen.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

Das könnte dich auch interessieren …