Pfr. Schertel: Hausandacht zum Sonntag Misericordias Domini (Hirtensonntag), dem 26. April 2020 (Text)
In Illschwang und Umgebung läuten um 10 Uhr die Glocken. Ich lade Sie alle ein, zu dieser Zeit gemeinsam das Vaterunser zu beten.
Wenn Sie keinen Fernseh- oder Rundfunkgottesdienst ansehen möchten, sondern im Kreis Ihrer Familie gemeinsam eine Andacht halten möchten, habe ich hier einen Vorschlag:
Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 394 (Nun aufwärts froh den Blick gewandt) 1-5
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn Jesus Christus ist unser guter Hirte. Hilf uns, daß wir uns seiner Führung anvertrauen.
Amen
Evangelium:
Johannes 10, 11-16:
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12 Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, 13 denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. 14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15 wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 593 (Weil ich Jesu Schäflein bin) 1-3.
Text zum Nachdenken:
Psalm 23
1 Ein Psalm Davids.
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
(Dt. Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Diese Worte werden dem biblischen König David zugeschrieben. Er hatte ein turbulentes Leben. Vom jungen Hütbuben zum Kriegshelden, der den riesigen Goliath bezwang. Vom psychologischen Beistand des Königs Saul über den Räuberhauptmann wurde er selber König. Sein Leben war oft in Gefahr, die Feinde übermächtig. Aber im Vertrauen auf Gott und durch seine Hilfe wurde er in jedem finstern Tal bewahrt und beschützt. Meistens war er ein guter Herrscher, aber er hat seine Macht auch ausgenutzt und wurde schuldig. Wir alle kennen die Geschichte, wie er den Mann Bathsebas beseitigen ließ, um sie selber zu heiraten. Aber er erkennt seine Schuld und bereut sie. Mit all dem, was über ihn berichtet wird, ist er ein ziemlich normaler Mensch. Was ihn auszeichnet, ist sein unerschütterliches Vertrauen auf Gott, der ihn nach Not und Gefahr immer wieder gutes sehen läßt. So kann uns dieser König aus dem Alten Testament ein Vorbild sein. Nicht bloß zu Zeiten von Corona, sondern immer.
Lied:
EG 594 (Der Herr, mein Hirte, führet mich) 1-5
Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir dafür, daß du für uns da bist, wie ein guter Hirte für seine Herde. Du hast uns in dieser schweren zeit Geduld gegeben und uns vor viel Leid beschützt. Unser Land macht vorsichtige Schritte in Richtung Normalleben. Hilf, daß die Krankheit wirklich zurückgeht.
Gib uns Besonnenheit und Gelassenheit, mit den Einschränkungen zu leben. Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen. Verschone uns und unsere Lieben, die Nachbarn und die ganze Gemeinde.
Wir bitten dich für die, die schon infiziert sind: Hilf ihnen.
Gib, daß man schnell Therapien und Impfstoffe entwickeln kann.
Hilf den Menschen in allen Ländern, in denen der Staat zu ersticken droht.
Hilf auch denen, die durch die Beschränkungen in ihrem wirtschaftlichen Überleben bedroht sind.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Wir bitten dich aber auch für unsere Natur. Es ist auch heuer wieder so trocken. Schenke den Regen, den alles braucht: Die Wiesen, Felder, Gärten und Wälder.
Gib, daß wir bald wieder Gottesdienste und andere Veranstaltungen halten dürfen.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
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