Pfr. Schertel: Hausandacht zu Christi Himmelfahrt, dem 21. Mai 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. In sehr eingeschränktem Umfang: ausschließlich in Illschwang um 9 Uhr, lediglich 30 Personen können in die Kirche. Wer zu spät kommt, kann dem Gottesdienst über die Außenlautsprecher folgen. Wir müssen Mundschutz tragen und sollen wenig singen. Manchen wird das nicht gefallen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 503 (Geh aus, mein Herz) 1-3, 14

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn Jesus Christus regiert die ganze Welt. Wir loben und preisen dich dafür durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Evangelium: Lukas 24, 50 – 53
Jesus führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. 51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. 52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude 53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 123 (Jesus Christus herrscht als König), 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Johannes 17, 20 – 26
Jesus betet: Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, 21 dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. 22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind, 23 ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst. 24 Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe die Welt gegründet war. 25 Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. 26 Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Christi Himmelfahrt war für viele, vor allem Männer ein Tag des fröhlichen Ausflugs. In Gruppen, mit genügend Bier und Brotzeit zogen sie los. Vatertag. Für manche ein schöner Tag. Und für andere endete er mit einem Kater. Es war halt doch zu viel des Guten.
Ich kann mir vorstellen, daß die Jünger auch irgendwie verkatert waren. Mit dem auferstandenen Jesus machten sie einen Ausflug auf den Berg, vielleicht sogar bei allerschönstem Wetter, aber ganz bestimmt glücklich darüber, daß sie ihn wiederhatten. Und dann, nach einem kurzen Abschied, wird er von einer Wolke verschluckt und sie sehen ihn niemals wieder. Erst später haben sie gemerkt, daß ihr Herr nicht einfach weg war, sondern immer und überall bei ihnen ist. Aber eben unsichtbar.
Geholfen haben ihnen Worte wie die, aus dem Hohepriesterlichen Gebet Jesu. Er selbst bittet ja für die, die an ihn glauben. Daß sie auf seine Worte vertrauen, daß sie eins sind und immer in der Verbindung mit Gott stehen. Und Gott hat Gebet erhört. Bei ihm sind wir getröstet und geborgen. Seine Worte haben wir bis heute. Nur mit der Einheit ist das so eine Sache. Es gibt die verschiedenen Konfessionen und Freikirchen. Manchmal sind wir froh, daß wir nicht „die anderen“ sind. Aber oft tut es auch weh. Da sollten wir uns daran erinnern, daß es zwei schichten von Einheit gibt. Die obere wird immer wieder gestört. Davon können unsere Oberpfälzer Gemeinden unter dem Simultaneum ein Lied singen. Aber darunter liegt eine andere und tiefere Einheit, die nicht wir gemacht haben und die wir demzufolge auch nicht zerstören können. Gott selber hat uns zu seinen Kindern gemacht, uns in der Taufe berufen und alle Schuld vergeben. Das gilt für alle, die an ihn glauben.

Lied:
EG 263 (Sonne der Gerechtigkeit), 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du hast uns versprochen, daß du immer bei uns bist. Das haben wir besonders auch in den letzten Wochen der teilweisen Isolation gemerkt. Dafür danken wir dir.
Hilf uns, daß es keinen Rückfall in die Krisenzeit gibt – jetzt, wo alle wieder nach außen drängen. Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Gib, daß man schnell Therapien und Impfstoffe entwickeln kann.
Hilf den Menschen in allen Ländern, in denen der Staat zu ersticken droht.
Hilf auch denen, die durch die Beschränkungen in ihrem wirtschaftlichen Überleben bedroht sind.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Wir bitten dich für alles, was draußen wächst, für die Tiere in den Ställen und Stöcken und auf der Weide.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen

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