Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Reminiscere, dem 25. Februar 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 446 (Wach auf, mein Herz, und singe) 1 – 4
Gebet:
Gott, du bis nicht verborgen,
sondern lässt dich von uns sehen.
Dafür danken wir dir durch Christus, unseren Herrn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Johannes 3, 14 – 21
Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. 16Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 17Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. 18Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. 19Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. 20Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. 21Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 366 (wenn wir in höchsten Nöten sein) 1 – 4
Text zum Nachdenken:
4. Mose 21, 4 bis 9
Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege 5und redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. 6Da sandte der Herr feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den Herrn und wider dich geredet haben. Bitte den Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Nach der jahrelangen Wüstenwanderung war das gelobte Land, Kanaan, zum Greifen nahe. Aber Mose lässt die Israeliten noch einmal einen Schwenk in die entgegengesetzte Richtung machen. Die Enttäuschung und der Groll des Volkes war groß. Sollen wir in der Ödnis sterben? Und dafür sind wir aus Ägypten weg? Gut, wir waren Sklaven. Das war auch nicht schön. Aber wir hatten ordentlich zu essen und ein Dach über dem Kopf. Nicht nur das blöde Manna. Das fragten sie Gott und bereuten, Mose gefolgt zu sein.
Wir denken auch oft an früher. Die Winter waren kalt, die Mädchen schön und so weiter. Aber heute? In unserer Geschichte werden die Nörgler von Gott bestraft. Er schickt feurige Schlangen. Als die Israeliten ihren Groll bereuen und Mose bitten, vor Gott für sie einzutreten, holt der Herr die Schlangen zurück. Vielleicht vergessen wir im Chaos des Alltags auch oft, was uns Gott Gutes getan hat. Das sollten wir ihm sagen. Die Israeliten bekommen auch ein Zeichen für die Rettung, die eherne Schlange. Wer sie ansieht, wird von Reptilienbissen geheilt. Freilich hat diese Bronzeskulptur keine heilende Kraft. Sie ist ein Symbol, auf das man sehen kann, während man Gott um Hilfe bittet. Das Johannesevangelium nimmt dieses Bild auf. Jesus muss am Kreuz erhöht werden, wie die eherne Schlange. Und wer das Kreuz sieht ist gerettet von Sünde und Tod.
Darum ist es gut, wenn wir unsere Kreuze in der Kirche, der Wohnung, oder an einem Kettchen haben. Sie sind mehr als Deko. Weil sie unseren Blick auf Gott fokussieren können, von dem alles Gute kommt.
Lied:
EG 395 (Vertraut den neuen Wegen) 1 – 3
Gebet:
Unser Gott und Vater!
Du hast deinen Sohn am Kreuz erhöht, zu unserem Heil.
Erfülle alle, die auf dieser Erde sind mit Verantwortung und Liebe –
ob sie nun an dich glauben, oder nicht.
Hilf uns, nach deinem Willen zu leben.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten und jetzt auch noch in Israel,
die hohen Preise bei uns.
Hilf, dass wir in unserem Umfeld Leidende entdecken und ihnen helfen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit in rechtes Handeln umzusetzen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Steh den Kranken und Zweifelnden bei.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die trauern.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)
Quelle der Bibeltexte Deutsche Bibelgesellschaft