Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Pfingstsonntag, am 8. Juni 2025 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 136 (O komm, du Geist der Wahrheit) 1 – 4 + 7
Gebet:
Lieber Vater,
du hast deinen Christen den Heiligen Geist gegeben.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der mit dem Vater und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Epistel: Apostelgeschichte 2, 1 – 21
1Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. 2Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, 4und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab. 5Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? 8Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? 9Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, 10Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, 11Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden. 12Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins. 14Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte! 15Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde des Tages; 16sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist 17»Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; 18und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. 19Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; 20die Sonne soll in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. 21Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.«
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 126 (Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist), 1 – 3
Text zum Nachdenken:
Johannes 14, 23 bis 27
15Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. 16Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: 17den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. 18Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. 19Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. 20An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. 21Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. 22Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? 23Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 24Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. 25Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 26Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. 27Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Pfingsten hat viele Gesichter:
Die erste Christengemeinde entsteht, der Heilige Geist wird ausgegossen und seine Gaben für uns heute. Für die Jünger war das ein wichtiges Ereignis. Nach der Himmelfahrt Jesu waren sie wieder allein. Vielleicht sogar in der Gefahr, auseinanderzulaufen. Und dann überkam sie Gottes Geist wie Feuerflammen. Sie hatten jetzt den Tröster und Helfer, den sie brauchten. Also gingen sie mutig hinaus in die Stadt und erzählten von Jesus. In der Urgemeinde äußerte sich der Heilige Geist durch verschiedene Gaben.
Auch heute noch haben manche Christen solche Erlebnisse. Nach Paulus sind die wichtigsten Glaube, Liebe und Hoffnung. Und das ist auch für uns noch das Entscheidende. Weil diese drei nicht auf unserem Vermögen wachsen, sondern immer ein Geschenk und gleichzeitig Lebensmittel und Stütze in der Not sind. Darum ist Pfingsten für uns wichtig. Gottes Geist ist in uns und die Welt kann kommen.
In unserer Kirche herrscht momentan ja Krisenstimmung. Austritte und weniger Geld machen Angst. Das ist ja auch bedenklich. Gerade ich, der ich ja von Kirchensteuern lebe, weiß das. Doch wie gehen wir damit um? Müssen wir immer wieder beteuern, wie wichtig für den Staat unser gesellschaftliches Engagement ist? Oder sollten wir wieder mehr vom Evangelium sprechen ? Paulus spricht von beidem, den Werken und dem Glauben. Aber er sagt auch: Der Glaube an Jesus Christus, der uns gerecht macht, ist das Wesentliche. Die guten Werke kommen von allein, genau wie die Früchte am Baum.
Lied:
EG 566 (Am hellen Tag kam Jesu Geist), 1 – 5
Gebet:
Gott, du hast uns deinen Geist gegeben.
Mache uns mutig im Glauben und Beten.
Gib deiner Kirche und ihren Verantwortlichen den Mut, die deutlich zu bezeugen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern, die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben, aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)