Pfarrer Schertel: Hausandacht zum letzten Sonntag nach Epiphanias, den 29. Januar 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 697 (Meine Hoffnung und meine Freude)

Gebet:
Du hast dich nicht vor uns verborgen.
Lass uns das Licht deiner Herrlichkeit auch in dunkler Zeit leuchten.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus unseren Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen. `

Epistel: 2. Korinther 4, 6 – 10
Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finstemis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. 7Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 8Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. 9Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. 10Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unsemı Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 67 (Herr Christ, der einig Gotts Sohn) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Matthäus 17, 1 bis 9
lUnd nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! 6Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. 7Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. 9Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Die Jünger erlebten in sieben Tagen ein ziemliches Auf und Ab. Auf die Frage Jesu, wer er sei, bekommt Jesus die Antwort von ihnen: Du bist der Christus, der Sohn Gottes. Und dann schockt er sie mit der Ankündigung, dass er in Jerusalem leiden und sterben müsse. Schließlich besteigt er mit dreien von ihnen einen Berg und wird dort vor ihren Augen verklärt. Sie sehen ihn nicht mehr in seiner menschlichen Gestalt, sondern als himmlisches Wesen.
Verklärung heißt auf Griechisch Metamorphose. Ein Begriff, den wir aus dem Biologieunterricht kennen. Er beschreibt, wie aus der fetten Made die fleißige Biene, oder aus der stachligen Raupe der schöne Schmetterling wird. lm Jungtier ist alles angelegt, was es später einmal sein wird. Das ist vielleicht ein schönes Bild für das, was die Jünger da erleben. Jesus ist eben nicht nur der Lehrer und Freund. Sondern wirklich Gott von Gott und wahres Licht vom wahren Licht. So, wie es im nizänischen Glaubensbekenntnis steht. Sie wollen diese schöne Erscheinung behalten, Hütten für sie bauen und immer vor Augen haben. Aber die Seligkeit währt nicht lang. Bald ist Jesus wieder so, wie immer und sie steigen vom Berg herab.
Vielleicht haben wir auch schon so etwas erlebt. Eine große Freude, die alles verändert. Ein Übermaß an Glück und Seligkeit. Und es ist zu schnell wieder vorbei. Was bleibt dann? Den Jüngern ist auf der einen Seite die Erinnerung geblieben. Aber auf der anderen Seite das, was die Stimme aus der Wolke sagt: „Dies ist mein lieber Sohn, auf den sollt ihr hören!“ Jesus und seine Worte. Das trägt sie durch die harte Zeit hindurch, die vor ihnen liegt. In Jerusalem erleben sie verstört, wie man Jesus gefangen nimmt, tötet und begräbt. Und wie er aufersteht. Er ist immer bei ihnen, sichtbar zuerst und dann unsichtbar. So haben sie Kraft zum Leben und zum Glauben. Und so will uns Jesus auch tragen: Durch seine Gegenwart, durch seine Worte, durch Taufe und Abendmahl.

Lied:
EG 263 (Sonne der Gerechtigkeit) in Auswahl

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du bist immer für uns da.
Lass uns das nicht vergessen.
Du siehst unsere Nöte und die in unserer Umgebung.
Und du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, das Heizen und Leben in diesem Winter für alle gewährleisten.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauem, oder krank sind.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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