Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 3. Sonntag nach Epiphanias, den 22. Januar 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 445 (Gott des Himmels und derErde) 1 – 5

Gebet:
Du hast Menschen zu uns geschickt, die uns zum Glauben gebracht haben.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 8, 5 – 13
Als aber Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm; der bat ihn 6und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen. 7Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. 8Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. 10Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden! 11Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; 12aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. 13Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 293 (Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all) 1 – 2

Text zum Nachdenken:
Römer 1, 13 bis 17
Ich will euch aber nicht verschweigen, liebe Brüder, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – wurde aber bisher gehindert –, damit ich auch unter euch Frucht schaffe wie unter andern Heiden. 14Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen; 15darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen. 16Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. 17Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Paulus möchte nach Rom, um dort von Christus zu predigen. Er hofft auch auf eine Basis für weitere Missionsreisen ins westliche Kaiserreich. Er hätte sich ja zufrieden geben können mit seinen Erfolgen in Griechenland und Kleinasien, sich zur Ruhe setzen in irgend einem dieser Orte. Aber es drängt ihn weiter. Doch die Gemeinde in Rom kennt ihn nicht. Also stellt er sich mit seinem Brief vor. Und er kommt dabei schnell auf einen zentralen Punkt. Die Gerechtigkeit Gottes.
Auf den ersten Blick würden wir das so verstehen: Gott belohnt die Guten und bestraft die, die nicht nach seinem Willen leben. Ähnlich, wie es die Gerichte unseres Landes machen. Und im Alltag leben wir auch so. Wir wollen gut sein, schön, erfolgreich und so fort. Eine ziemliche Anstrengung. Ganze Industrien leben davon. Doch man wird dadurch nicht zufrieden. Und zerbrechlich ist dieses Außenbild auch noch. Kein erfolgversprechender Weg. Und Gott gegenüber ist es nicht besser. Wir müssen scheitern.
Martin Luther ist daran fast zerbrochen, bis er auf den Vers im Römerbrief stieß: Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): »Der Gerechte wird aus Glauben leben.« Es ist nicht so, daß wir vor Gott (und den Menschen) einen guten Eindruck schinden müssen. Sondern seine Gerechtigkeit ist ein Geschenk. Er will uns nicht los lassen, sondern zahlt für unsere Schuld. Genauso, wie es ist, wenn uns Freunde zum Essen einladen. Da können wir aus Herzenslust zugreifen, ohne Angst vor der Rechnung. Gottes Gerechtigkeit ist ein Geschenk, aus der Beziehung zu ihm kommt. Wenn wir an ihn glauben. Und das macht uns frei. Nicht nur vor dem Himmel, sondern auch vor den anderen Menschen. Denn wenn wir bei Gott gut stehen, müssen wir uns auch nicht vor den Leuten beweisen.

Lied:
EG 622 (Ich möchte Glauben haben) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du hast uns gerecht gesprochen und willst auch, dass andere Menschen diese Freiheit empfangen.
Gib uns den Mut, dich zu bezeugen.
Du siehst unsere Nöte und die in unserer Umgebung.
Und du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, das Heizen und Leben in diesem Winter für alle zu gewährleisten.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, oder krank sind.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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