Pfarrer Schertel: Hausandacht zum letzten Sonntag des Kirchenjahres, den 26. November 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 150 (Jerusalem, du hochgebaute Stadt) in Auswahl

Gebet:
Du bist ein Gott des Trostes und der Hilfe.
Sei du bei uns, wenn Angst, Trauer und Leid über uns kommen.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Matthäus 25, 1 – 13
Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. 2Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. 3Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. 4Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. 5Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 6Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! 7Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. 8Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. 9Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst. 10Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. 11Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! 12Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. 13Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied :
EG 147 (Wachet auf, ruft uns die Stimme) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
2. Petrus 3, 3 – 13
Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen 4und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. 5Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; 6dadurch wurde damals die Welt in der Sintflut vernichtet. 7So werden auch jetzt Himmel und Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. 8Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. 9Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. 10Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein. 11Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. 13Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Der Eisenbahnstreik ist für die Reisenden ein Problem. Nicht nur, dass sie nicht rechtzeitig ans Ziel kommen. Sie müssen sich auch noch den Spott der notorischen Autofahrer anhören. Und so erging es auch den Empfängern des ersten Petrusbriefs.
Sie hatten sich so darauf gefreut, dass der Auferstandene bald wieder kommt und all ihre Not zum Ende bringt. Doch die Jahre und Jahrzehnte vergingen. Die Nachbarn machten sich lustig, sie sagten: An eurem Jesus ist eh nichts dran. Und das tat den Christen weh. Und manche hatten auch keine Hoffnung mehr.
Am Ewigkeitssonntag denken wir an unsere Toten. Und das reißt auch Wunden auf. Je nachdem schmerzliche, enttäuschte und oft geht es auch um Hoffnungen, die mit dem Tod eines Menschen starben. Was wird mit unseren Toten sein und was mit uns?
Petrus gibt mit seinem Brief eine Antwort. Das Hinauszögern des Jüngsten Tages hat seinen Grund in Gottes Liebe. Wenn es jetzt so weit wäre, dann wären die Vielen, die nicht an ihn glauben, verloren. Aber er will sie noch gewinnen. Und uns, die wir nicht mehr so drängend auf den Jüngsten Tag hinfiebern, wie die ersten Christen, will Gott auch begegnen. Mitten im Leid, in der Angst und vielleicht auch im Zorn über das Vergängliche. Jeder Tag, den wir leben, bietet uns die Möglichkeit Gott zu begegnen. Um Hilfe und Trost zu empfangen, aber auch Kraft für das eigene Leiden. So kommen wir sicher durch die Flammen dieser Welt, bis wir in Gottes Reich angelangt sind.

Lied:
EG 488 (Bleib bei mir Herr) 1 – 5

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Wir danken dir für die Menschen,
die uns nahe gewesen sind,
aber jetzt bei dir aufgehoben werden.
Tröste uns in der Trauer und mach uns Mut,
das eigene Leben anzunehmen.
Nicht nur an guten Tagen,
sondern auch an allen anderen.
Hilf uns, nach deinem Willen zu leben.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten und jetzt auch noch in Israel,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit in rechtes Handeln umzusetzen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Steh den Kranken und Zweifelnden bei.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die trauern.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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