Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Karfreitag, den 7. April 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 85 (O Haupt voll Blut und Wunden) in Auswahl

Gebet:
Jesus, du bist für uns den bitteren und schweren Tod am Kreuz gestorben.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Johannes 19, 16 – 30
Sie nahmen ihn aber 17und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. 18Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. 20Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. 22Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. 23Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch das Gewand. Das war aber ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. 24Da sprachen sie untereinander: Lasst uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt (Psalm 22,19): »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten. 25Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. 26Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 28Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. 30Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 552 (Es ist vollbracht, er ist verschieden) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Kolosser 1, 13 bis 20
Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, 14in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden. 15Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. 16Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. 17Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. 18Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei. 19Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte 20und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Karfreitag, der schwärzeste Tag der Geschichte.
Finsterer, als Kriege, Seuchen und Katastrophen.
Denn Gottes Sohn hängt am Kreuz. Geschlagen, verspottet und leidend.
Wir haben es gerade gesungen: „O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn“. Ein schwarzer Tag, weil da einer unschuldig stirbt. Als Christen wissen wir freilich, warum Jesus diesen Weg gehen musste. Er hat sich für uns geopfert. Eigentlich müsste jeder von uns wegen seiner Schuld an so einem Kreuz hängen. Aber Jesus hat für uns bezahlt. Und dann stirbt er. Der Vorhang im Tempel zerreißt und die Sonne verliert ihren Schein. Die Finsternis hat scheinbar gewonnen. Der Bildschirm der Welt bleibt schwarz.
Dreißig Jahre später blickt der Kolosserbrief zurück. Er weiß von Ostern. Die Finsternis ist besiegt und Gottes Licht leuchtet hell. Denn Jesus ist auferstanden. In hymnischen Worten wird Christus beschrieben. Vor aller Schöpfung war er schon da. Durch ihn hat Gott alles gemacht, durch ihn wird alles am Leben erhalten. Doch am wichtigsten ist es, daß Gott durch sein Blut am Kreuz Frieden mit der Welt, aber auch mit uns, gemacht hat. Weil Christus für unsere Schuld bezahlt hat, brauchen wir uns nicht mehr damit abzukämpfen. Und wenn wir nach oben hin Frieden haben, können wir auch leichter in Frieden leben, verzeihen, helfen und trösten. So lange, bis wir in Gottes Reich angekommen sind.

Lied
EG 79 (Wir danken dir, Herr Jesu Christ) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich, lass uns tragen, was du uns auferlegst und
hilf uns, den guten Weg des Glaubens zu gehen.
Wir bitten dich, stärke in uns das Vetrauen auf dich.
Und du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit amzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauem, oder krank sind.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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