Pfarrer Schertel: Hausandacht zum drittletzten Sonntag des Kirchenjahres, den 12. November 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 398 (In dir ist Freude in allem Leide), 1 – 2

Gebet:
Du kennst das Leiden der Welt.
Hilf uns, es zu tragen.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Lukas 17, 20 – 30
Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen; 21man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch. 22Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. 23Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da!, oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft nicht hinterher! 24Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein. 25Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.
26Und wie es geschah in den Tagen Noahs, so wird’s auch sein in den Tagen des Menschensohns: 27Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. 28Ebenso, wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. 30Auf diese Weise wird’s auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 152 (Wir warten dein, o Gottes Sohn) 1 – 4

Text zum Nachdenken:
Römer 8, 18 bis 27
Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. 19Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. 20Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; 21denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.23Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. 24Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? 25Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld. 26Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen. 27Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er tritt für die Heiligen ein, wie Gott es will.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Der November ist ein trüber Monat. Nebel, Regen und die schönen Blätter fallen nach und nach ab. Und auch die ganzen Gedenktage: Reichskristallnacht, Volkstrauertag, Totensonntag und Buß- und Bettag. Der Blick in die Welt heitert uns ebenfalls nicht auf. Immer mehr Krieg. Und der Streit in unserem Land, die Gewalt gegen jüdische Einrichtungen. Ganz abgesehen von dem, was manche von uns zu leiden haben. Ja, es ist eine Zeit zum Seufzen nach Erlösung. Und die Frage, warum uns all das zugemutet wird.
Das Seufzen kannten auch die Christen in Rom. Paulus weiß auch, was Leid und Schmerz bedeuten. Hoffnung auf die ferne Erlösung war da, aber die Erfüllung nicht in Sicht. Der Apostel sagt, es gehört beides zum Leben. Seufzen und Hoffnung. Aber wir sollten daran denken, dass alles, was wir tragen müssen aufgehoben ist in dem, was kommt. Christus und sein Reich. Gott läßt uns nicht allein. Wenn wir beten, tröstet er uns. Und wo uns selbst die Worte fehlen, tritt der Heilige Geist mit seinem Seufzen vor Gott für uns ein. Lassen wir uns von ihm tragen.

Lied:
EG 407 (Stern, auf den ich schaue) 1 – 3

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Hilf uns, die Lasten zu tragen,
die du uns auferlegst.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten und jetzt auch noch in Israel,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit in rechtes Handeln umzusetzen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Steh den Kranken und Zweifelnden bei.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die trauern.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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