Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 19. Sonntag nach Trinitatis, den 15. Oktober 2023 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 445 (Gott des Himmels und der Erden), 1 – 5
Gebet:
Du willst uns in jeder Lebenslage beistehen.
Dafür danken wir durch Jesus Christus,
der mit dir und dem heiligen Geist
lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Markus 2, 1 – 12
[1] Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und es wurde bekannt, dass er im Hause war. [2] Und es versammelten sich viele, sodass sie nicht Raum hatten, auch nicht draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort. [3] Und es kamen einige, die brachten zu ihm einen Gelähmten, von vieren getragen. [4] Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf, wo er war, gruben es auf und ließen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag. [5] Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. [6] Es saßen da aber einige Schriftgelehrte und dachten in ihren Herzen: [7] Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein? [8] Und Jesus erkannte alsbald in seinem Geist, dass sie so bei sich selbst dachten, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr solches in euren Herzen? [9] Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin? [10] Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden – sprach er zu dem Gelähmten: [11] Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! [12] Und er stand auf und nahm sogleich sein Bett und ging hinaus vor aller Augen, sodass sie sich alle entsetzten und Gott priesen und sprachen: Wir haben solches noch nie gesehen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 324 (Ich singe dir mit Herz und Mund) in Auswahl
Text zum Nachdenken:
Jakobus 5, 13 bis 16
[13] Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen. [14] Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. [15] Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. [16] Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Krankheit und Sünde erwähnt der Jakobusbrief. Und als Mittel dagegen: Beten, Beichten und Öl. In beiden Fällen ist das für uns eine ungewöhnliche Zusammenstellung.
Vor 2000 Jahren war dieses Denken normal. Und vielleicht werden diese Zeilen deshalb oft falsch verstanden. Nicht jeder Kranke, für den man betet, wird automatisch gesund. Und das Salben ist für diesen Brief auch keine Handlung, die für sich etwas bewirkt. sondern sie steht für die damaligen Behandlungsmöglichkeiten.
Wie ist das bei uns? Wenn wir selber leiden, oder jemand anderes? Trauen wir uns dann, zu beten? Ich glaube, dass das Gebet viel hilft und zur Rettung eines Leidenden beiträgt. Sogar dann, wenn er nicht gesund wird. Gott wird die Kraft geben, die Krankheit zu tragen, im Vertrauen darauf, dass auch dieser schwere Weg letztendlich ein gutes Ende hat, im Reich Gottes. Und auch das andere vergessen wir gerne, dass Schuld kaputt macht. Sicher ist es nicht einfach, über das eigene Versagen nachzudenken und noch schwerer, es auszusprechen. Doch auch, wenn wir es verschweigen, lastet es auf uns und macht die Tage sauer und bitter. Diese Last kriegen wir abgenommen, wenn wir den Mut finden, mit denen zu reden, deren Schuldner wir geworden sind. Und wenn wir es vor Gott bringen. Denn er wird uns vergeben.
Lied:
EG 333 (Danket dem Herrn) 1 – 4
Gebet:
Unser Gott und Vater!
Mach uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten und jetzt auch noch in Israel,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit in rechtes Handeln umzusetzen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Sei du bei allen, die müde und enttäuscht sind.
Steh den Kranken und Zweifelnden bei.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die trauern.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen
Vateruııser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)