Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 17. Sonntag nach Trinitatis, dem 12. Oktober 2025 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 161/1-3 (Liebster Jesu, wir sind hier), 1 – 3
Gebet:
Herr, du hörst unser Gebet.
Gib uns den Mut, dich anzurufen.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der mit dem Vater und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Matthäus 15, 21 -28
21Und Jesus ging weg von dort und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. 22Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt. 23Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach. 24Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. 25Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! 26Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. 27Sie sprach: Ja, Herr; aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. 28Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 346 (Such, wer da will, ein ander Ziel), 1 – 3
Text zum Nachdenken: Josua 2, 1 – 21
1Josua aber, der Sohn Nuns, sandte von Schittim zwei Männer heimlich als Kundschafter aus und sagte ihnen: Geht hin, seht das Land an, auch Jericho. Die gingen hin und kamen in das Haus einer Hure, die hieß Rahab, und kehrten dort ein. 2Da wurde dem König von Jericho angesagt: Siehe, es sind in dieser Nacht Männer von den Israeliten hereingekommen, um das Land zu erkunden. 3Da sandte der König von Jericho zu Rahab und ließ ihr sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir in dein Haus gekommen sind; denn sie sind gekommen, um das ganze Land zu erkunden. 4Aber die Frau nahm die beiden Männer und verbarg sie. Und sie sprach: Ja, es sind Männer zu mir hereingekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren. 5Und als man das Stadttor schließen wollte, da es finster wurde, gingen die Männer hinaus, und ich weiß nicht, wo sie hingegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie ergreifen. 6Sie aber hatte sie auf das Dach steigen lassen und unter den Flachsstängeln versteckt, die sie auf dem Dach ausgebreitet hatte. 7Die Verfolger aber jagten ihnen nach auf dem Wege zum Jordan bis an die Furten, und man schloss das Tor zu, als sie draußen waren. 8Und ehe die Männer sich schlafen legten, stieg Rahab zu ihnen hinauf auf das Dach 9und sprach zu ihnen: Ich weiß, dass der Herr euch das Land gegeben hat; denn ein Schrecken vor euch ist über uns gefallen, und alle Bewohner des Landes sind vor euch feige geworden. 10Denn wir haben gehört, wie der Herr das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordans getan habt, wie ihr an ihnen den Bann vollstreckt habt. 11Und seitdem wir das gehört haben, ist unser Herz verzagt und es wagt keiner mehr, vor euch zu atmen; denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden. 12So schwört mir nun bei dem Herrn, weil ich an euch Barmherzigkeit getan habe, dass auch ihr an meines Vaters Hause Barmherzigkeit tut, und gebt mir ein sicheres Zeichen, 13dass ihr leben lasst meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles, was sie haben, und uns vom Tode errettet. 14Die Männer sprachen zu ihr: Tun wir nicht Barmherzigkeit und Treue an dir, wenn uns der Herr das Land gibt, so wollen wir selbst des Todes sein, sofern du unsere Sache nicht verrätst. 15Da ließ Rahab sie an einem Seil durchs Fenster hinab; denn ihr Haus war an der Stadtmauer, und sie wohnte an der Mauer. 16Und sie sprach zu ihnen: Geht auf das Gebirge, dass eure Verfolger euch nicht begegnen, und verbergt euch dort drei Tage, bis zurückkommen, die euch nachjagen; danach geht eures Weges. 17Die Männer aber sprachen zu ihr: So wollen wir den Eid einlösen, den du uns hast schwören lassen: 18Wenn wir ins Land kommen, so sollst du dies rote Seil in das Fenster knüpfen, durch das du uns herabgelassen hast, und zu dir ins Haus versammeln deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deines Vaters ganzes Haus. 19So soll es sein: Wer zur Tür deines Hauses herausgeht, dessen Blut komme über sein Haupt, aber wir seien unschuldig; doch das Blut aller, die in deinem Hause bleiben, soll über unser Haupt kommen, wenn Hand an sie gelegt wird. 20Und wenn du etwas von dieser unserer Sache verrätst, so sind wir frei von dem Eid, den du uns hast schwören lassen. 21Sie sprach: Es sei, wie ihr sagt!, und ließ sie gehen. Und sie gingen weg. Und sie knüpfte das rote Seil ins Fenster..
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Krieg liegt in der Luft. Das Volk Israel hat die Wüste durchzogen und sucht ein Land zum Leben. Kein Wunder, dass man in Jericho die beiden Fremden argwöhnisch beobachtet. Sie merken das und suchen Zuflucht bei Rahab in ihrem Bordell. Aber die Leute des Königs sind hinter ihnen her. Rahab versteckt sie, führt die Königlichen in die Irre und hilft den Kundschaftern zur Flucht. Aber sie hat eine Bedingung: Euer Gott ist stärker, als die Unseren, sagt sie. Er ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde. Sorgt dafür, dass meiner Familie und mir im Krieg nichts passiert. Dann helfe ich euch. Die Kundschafter versprechen es und die Israeliten halten sich später dran. Und Rahab, die Fremde, wird zur Vorfahrin des Königs David und damit auch Jesu.
Was sie da macht, ist mutig. Genau, wie die Palästinenserin im heutigen Evangelium. Beide bitten unverschämt und beiden wird geholfen. Und mit diesem Mut zum Bitten und Beten sind sie für uns ein Vorbild.
Lied:
EG 355 (Mir ist Erbarmung widerfahren) in Auswahl
Gebet:
Du hast versprochen, bei deinen Leuten zu sein.
So bitten wir dich für alle Verzweifelten, dass sie dich erkennen und von dir Hilfe bekommen.
Hilf uns, durch unser Verhalten zu einer gerechten Welt beizutragen.
Mache uns mutig im Glauben und Beten.
Gib deiner Kirche und ihren Verantwortlichen den Mut, dich deutlich zu bezeugen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern, die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben, aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, d
er Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)