Pfarrer Schertel: Hausandacht zu Weihnachten, den 24. – 26. Dezember 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 24 (Vom Himmel hoch), 1 – 4
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, du bist in Jesus Christus Mensch geworden.
Dafür danken wir dir, durch Jesus Christus deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Lukas 2, 1 – 20
1Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 19Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 46 (Stille Nacht), 1 – 3 (oder Lied 37)
Text zum Nachdenken:
Jesaja 9, 1 bis 6
1Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. 2Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. 3Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. 4Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. 5Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Weihnachten ist das Fest der Freude. Nicht bloß, weil wir uns beschenken. Sondern, weil uns Gott froh machen will. Als Kind in der Krippe, als Erlöser am Kreuz und als Begleiter jeden Tag. Auch, wenn es anders aussieht.
Es gibt überall Krieg und wirtschaftliche Probleme. Manche machen sich Sorgen wegen der Wahl im Februar. Wir sind geschockt von dem, was in Magdeburg geschehen ist. Und dann kommen noch die eigenen Probleme dazu. Stockdunkel alles.
Beim Jesaja damals war es nicht besser. Es herrschte Kriegsgefahr und Not. Alle hatten Angst. Aber der Prophet hat daneben Hoffnung. Und er setzt sie auf ein kleines, neugeborenes Kind. Im Jerusalemer Schloß war gerade Hiskia, der Kronprinz zur Welt gekommen. Und der würde im Auftrag Gottes Frieden und Ruhe bringen. Und so kam es auch. Er war ein gerechter Friedenskönig.
Und wir heute? Wir hoffen auf keinen guten König und vielleicht nicht einmal auf eine gute Regierung. Wir blicken auf ein anderes Kind: Jesus. Auch er ist ein Nachkomme Davids. Und er ist Gottes Sohn. Wer an ihn glaubt, hat schon den Frieden Gottes und weiß, daß er bei uns ist. In der Dunkelheit des Lebens gehen wir mit ihm nicht verloren.
Lied:
EG 30 (Es ist ein Ros entsprungen), 1 – 3
Gebet:
Lieber Vater,
wir danken dir dafür, dass du uns annimmst.
Sende deinen Trost und deine Hilfe zu allen Menschen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Gib, dass alle die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben, aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbereitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Lied:
EG 44 (O du fröhliche), 1 – 3