Pfarrer Schertel: Adventsandacht, 19. Dezember 2021 (Text)

Zünden Sie den Adventskranz an und nehmen Sie sich ein wenig Zeit.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Lied:
EG 8 (Es kommt ein Schiff, geladen) 1 – 4

Gebet:
Die Zeit der Unsicherheit, der Angst und des Zweifels wird uns lang. Komm und schenke uns Hoffnung und Zuversicht. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Lesung I: Ps. 130/1, 5-7:
Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Ich harre des HERRN, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. 6Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen; mehr als die Wächter auf den Morgen 7hoffe Israel auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm.

Lied:
EG 7 (O Heiland, reiß die Himmel auf) 1-3

Text zum Nachdenken:
Mt. 13/44-46
44Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. 45Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, 46und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
(Stille)

Lied:
EG 7/4

Jeder von uns hatte als Kind eine Schatzkiste. Entweder eine Blechbüchse, eine Zigarrenkiste, oder einen ähnlichen Behälter. Dort hoben wir auf, was wir an schönen Dingen gefunden haben. Eine Münze aus Kaisers Zeiten, einen hübschen Stein, die prächtige Feder einer Stockente. Das Briefchen, das uns jemand in der Schule zugesteckt hat und vieles andere mehr. Ja, sogar die Kiste haben wir gut geschützt aufgehoben, denn ihr Inhalt ging niemand etwas an. Und wenn die Tage trüb und nass waren, konnte man die Schätze herausholen und sich daran freuen. Doch irgendwann geriet sie in Vergessenheit. Andere Schätze wurden wichtiger. Die erste Liebe, das Fahrrad, der Beruf und die Familie. Oder es war das Haus, in das wir unsere Kraft hineinsetzten. Erwachsenenschätze. Doch die haben immer auch etwas mit Mühe und Arbeit, Kampf und Aufwand zu tun. Sonst gehen sie zugrunde. Nicht mehr so, wie die aus der Kindheit, die zufällig zu uns kamen und allein durch ihr Vorhandensein Freude gaben. Jesus hätte gesagt: „Seht ihr, das sind die Schätze, die von den Motten und dem Rost gefressen werden.“ In den Gleichnissen vom Schatz im Acker und der schönen Perle sind es auch Zufallsfunde. So schön, dass man alles für diesen Schatz aufgibt. Und es ist nicht einmal gesagt, dass man diese Dinge unbedingt braucht. Und dennoch machen sie so froh, wie die geheime Schachtel der Kindheit. Ich glaube, wir Erwachsenen brauchen solche Schätze, die wir betrachten können, und dann geben sie uns neue Kraft. Gerade jetzt, in der dunklen Jahreszeit und dem Druck, den Corona auf uns ausübt. Aber was könnte das sein? Jesus vergleicht diesen Schatz mit dem Himmelreich. Also der Beziehung zu Gott. Der Glaube und das Vertrauen zum Herrn ist ja auch nichts, was man sich erarbeiten, oder immer wieder neu erkämpfen müsste. Sondern ein Geschenk, das man findet und das uns trägt.

Lied:
EG 12 (Gott sei Dank durch alle Welt) 1-4

Gebet:
Herr Jesus Christus, zeige uns den wahren Schatz und lass uns finden, was wirklich wertvoll ist.
Der Glaube an dein Kommen macht unser Leben froh.
Hilf uns, immer danach zu suchen und lass uns deine Gabe nicht übersehen.
Behüte uns und unsere Lieben, sei bei allen, die heute krank sind, ein Leid tragen, oder trauern.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 16 (Die Nacht ist vorgedrungen) 1, 2, 4

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