Atempause in der Passionszeit

Da unsere fünfte Atempause in die Fastenzeit/Passionszeit gefallen ist, haben mein Kollege, Pfarrer Martin Besold, und ich uns einige Gedanken zu dieser Zeit gemacht. In der Dialogpredigt wurde deutlich, dass wir aus unserer Traditionen heraus unterschiedliche Schwerpunkte in dieser 40- bzw. 46tägigen Zeit vor Ostern setzen.

Während die katholische Tradition die Vorbereitungszeit als „Fastenzeit“ bzw. als „österliche Bußzeit“ bezeichnet, wurde und wird in der evangelischen Tradition diese Zeit „Passionszeit“ genannt. Die Wortwahl macht deutlich, dass dadurch auch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden.

In der katholischen Tradition dient das Fasten der Vorbereitung auf das Osterfest. Diese Tradition kennen wir auch, doch wurde mit dem Begriff „Passionszeit“ der Schwerpunkt auf das Leiden und den Tod Jesu gelegt. Die Leidenszeit Jesu steht im Mittelpunkt.

Jedoch, und das betonte Pfarrer Martin Besold, verfehlt ein Fasten um des Fastens willen seinen eigentlichen Sinn. Das Fasten, also der bewusste Verzicht auf Dinge, die sonst unseren Alltag prägen, dient vielmehr der erneuten Annäherung an Gott.

Und so wurden wir uns dann auch einig, dass die Fastenzeit bzw. Passionszeit genau dazu dient: Auf das Kreuz Jesu Christi schauen, neu entdecken, was er für uns auf sich genommen hat und darin die Liebe Gottes zu uns Menschen entdecken. Das ist die richtige Vorbereitung auf das Osterfest, weil wir eben, wie es in einem Passionslied heißt, nur „durchs Kreuz in Leben gehen“ (EG 79,4).

Text: Pfr. Sauer

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