Pfr. Schertel: Hausandacht zum Sonntag Quasimodogeniti (Weißer Sonntag), dem 19. April 2020 (Text)

In Illschwang und Umgebung läuten um 10 Uhr die Glocken. Ich lade Sie alle ein, zu dieser Zeit gemeinsam das Vaterunser zu beten.

Wenn Sie keinen Fernseh- oder Rundfunkgottesdienst ansehen möchten, sondern im Kreis Ihrer Familie gemeinsam eine Andacht halten möchten, habe ich hier einen Vorschlag:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 452 (Er weckt mich alle Morgen) 1-5

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast deinen Sohn Jesus auferweckt. Gib uns durch ihn Hoffnung und Zuversicht für jeden Tag.
Amen

Epistel:
1. Petrus 1, 3-9 :
3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, 5 die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 6 Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7 auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. 8 Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9 wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 108 (Mit Freuden zart), 1-4

Text zum Nachdenken:
Jesaja 40, 26-31
26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. 27 Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: »Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber«? 28 Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. 29 Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. 30 Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen; 31 aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Müde und matt waren die Menschen, die aus Jerusalem weggeführt und nach Babylon verbannt worden waren. Wo ist Gott, was ist mit seinen Verheißungen und kennt er uns überhaupt noch? Das waren ihre Fragen. Denn aus der falschen Sicherheit, daß der Herr Jerusalem immer schützen würde, hatte sie die Armee der Babylonier herausgerissen. So mußten sich die Menschen neu sortieren. Die Besonnenen unter ihnen merkten, daß die Gefangenschaft nicht nur böses Verhängnis war, sondern auch die Reaktion auf ihr Verhalten. Götzendienst und soziale Härte.
Gott sandte ihnen einen Propheten. Er sprach davon, daß die Knechtschaft ein Ende haben und Gott bald die Rückkehr ermöglichen würde. Und denen, die müde und verzweifelt sind, wird er neue Kraft geben, daß sie auffahren, wie die Adler.
Für uns beginnt auch so eine Art Rückkehr in ein normaleres Leben. Sicher, wir sollen uns noch vorsehen. Atemmasken sollen wir tragen und immer noch den Kontakt zu anderen Menschen meiden. Aber immerhin: manche Läden machen wieder auf, einige Schüler dürfen wieder zum Unterricht und uns ist in Aussicht gestellt, daß im Mai wieder Gottesdienste sein werden. Anderes liegt noch in weiter Ferne. Ob wir im Sommer Kirchweih haben werden. Und ob wir uns mit anderen auf ein Glas in den Biergarten setzen dürfen, weiß niemand. Aber ein Anfang ist gemacht. Gott sei Dank.

Lied:
EG 317(Lobe den Herren), 1-5

Gebet:
Barmherziger Gott!
Dein Sohn Jesus ist für uns der Grund für die Hoffnung. Dafür danken wir dir und bitten dich: laß uns aus dieser Osterfreude leben und zuversichtlich jeden neuen Tag beginnen.
Wir danken dir, daß die Ausbreitung des Coronavirus sich so verlangsamt hat, daß die Ausgangsbeschränkungen lockerer werden. Noch ist die Gefahr nicht vorbei. Gib uns Besonnenheit und Gelassenheit, mit den Einschränkungen zu leben. Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen. Verschone uns und unsere Lieben, die Nachbarn und die ganze Gemeinde.
Wir bitten dich für die, die schon infiziert sind: Hilf ihnen.
Gib, daß man schnell Therapien und Impfstoffe entwickeln kann.
Hilf den Menschen in allen Ländern, in denen der Staat zu ersticken droht.
Hilf auch denen, die durch die Beschränkungen in ihrem wirtschaftlichen Überleben bedroht sind.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Gib, daß wir bald wieder Gottesdienste und andere Veranstaltungen halten dürfen.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

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