Pfr. Schertel: Hausandacht zu Weihnachten, vom 24. bis 26. Dezember 2020 (Text)
Es gibt erneut Ausgangsbeschränkungen. Allerdings halten sie sich für die Kirchen in Grenzen. Aber die Besucherzahlen in den Gottesdiensten sind beschränkt, und manche möchten den Kontakt mit vielen Menschen vermeiden.
Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie den Christbaum an und legen ein Kreuz auf den Tisch.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 24 (Vom Himmel hoch), Verse 1 bis 4
Gebet:
Dein Sohn Jesus Christus kommt uns entgegen. Mit seinen Worten und dem, was er getan hat. Gib uns offene Herzen für ihn. Durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Lukas 2, 1 – 20:
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. 4Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 46 (Stille Nacht)
Als Text zum Nachdenken:
Jesaja 9, 5 – 6
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
(Dt. Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Weihnachten ist heuer anders. Nicht im großen Kreis mit den Verwandten, oder als Party in einem Hotel. Wir sind auf den allerengsten Kreis der Familie geworfen. Für viele ist das ein unbekanntes Terrain. So mag es auch Josef und Maria gegangen sein, als sie das Gebot des Kaisers erreichte. Nur sie beide, und das ungeborene Kind reisten nach Bethlehem. Und weil sie nirgends unterkamen, übernachteten sie in einem Stall. Unschön, dass in dieser wenig einladenden Umgebung ihr Kind zur Welt kam. Über das Erscheinen der rauhen Hirten waren sie nur am Anfang erschrocken. So wurde es doch noch gut, in dieser Nacht, mit dem Kind, den Hirten und den Engeln.. Im Jesajabuch lesen wir über den, den Gott den Menschen als Retter verheißt, den Wunderrat, Ewigvater, Friedefürst. Wir Christen beziehen diese Verheißung auf Jesus, dessen Geburt wir heute feiern. Auf die Welt gekommen im Dreck, gelebt unter denen, die in Not sind und gestorben am Kreuz. So nahe kommt Gott den Menschen. Und er ist uns heute genauso nah, mit Hilfe und Trost. Auch dann, wenn wir alleine sind, oder Angst vor der Krankheit haben. Auf ihn vertrauen, das hilft uns nicht nur, trotz Corona Weihnachten zu feiern. Sondern auch in dieser Krise zu überleben.
Lied:
EG 37 (Ich steh an deiner Krippen hier) Verse 1- 3 und 5
Gebet:
Barmherziger Gott!
In tiefster Nacht ist dein Sohn Mensch geworden. Für uns und alle anderen. Dafür danken wir dir. Wir bitten dich: Hilf uns jetzt und heute. Aber auch, wenn Angst und Verzweiflung nach uns greifen. Sei bei allen, die alleine sind. Hilf denen, die krank sind, oder trauern. Und steh auch denen bei, deren wirtschaftliche Existenz durch Corona bedroht sind. Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen. Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut. Unser Land beschütze nach innen und außen. Gib, daß unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten. Laß die Verantwortlichen in der EU Lösungen für die schlimme Lage der Flüchtlinge in Griechenland angehen.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Lied:
EG 44 (O du fröhliche) Verse 1 – 3