Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 4. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juli 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 450 (Morgenglanz der Ewigkeit) 1 – 5

Gebet:
Du bist barmherzig mit uns.
Du verzeihst uns die Schuld.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unsern Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Lukas 1, 39 – 48
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. 38Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen. 39Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? 40Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. 41Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? 42Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 495 (O Gott, du frommer Gott) 1 – 5

Text zum Nachdenken:
1 Petrus vor 3, 8 bis 17
Endlich aber seid allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. 9Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt. 10Denn »wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. 11Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. 12Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn aber steht wider die, die Böses tun« (Psalm 34,13-17). 13Und wer ist’s, der euch schaden könnte, wenn ihr dem Guten nacheifert? 14Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht; 15heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, 16und das mit Sanftmut und Gottesfurcht, und habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen. 17Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Gute Ratschläge kann man immer brauchen. Wenn man selber bedrängt ist, zum Beispiel. Und das waren die ersten Christen sehr wohl. Sie wurden von den Nachbarn schlecht angeredet und langsam formierte sich die staatliche Verfolgung. Wie geht man damit um? Zurückschagen, wenn es geht? Den bösen Nachbarn schaden?
Wir kennen solche Rachegedanken auch. Und wenn denen, die wir nicht mögen, etwas passiert, ist das ein Grund zur inneren Freude – oder? Die Bibel gibt uns einen guten Rat, der aber auf den ersten Blick nicht schmeckt: Zahl es den anderen nicht heim. Da liegt Gottes Segen nicht darauf. Sondern bleibe ruhig und freundlich. Hilf und segne alle, auch deine Feinde. Dann brauchst du vor den anderen keine Angst mehr haben. Und vielleicht überwindest du sie dadurch, daß du Gutes tust und redest. Zumindest ihre Vorwürfe fallen doch in sich zusammen, wenn an deine guten Taten sieht und deine friedlichen Worte hört. Da ist schon etwas dran. Wenn wir die Feindschaften nicht pflegen, ersticken wir die “Rache” der anderen. Auch wenn es uns schwer fällt, so zu leben. Aber es ist die Verheißung Gottes da, wieder gute Tage zu sehen.

Lied:
EG 295 (Wohl denen, die da wandeln) 1 – 4

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Danke, dass du es in den letzten Tagen hast regnen lassen.
Du willst, daß wir den Frieden untereinander suchen.
Mach uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder,
die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauem, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Gott, wir danken dir für das schöne Wetter.
Wir können draußen viel tun.
Aber die Natur sehnt sich nach Regen und Feuchtigkeit.
Lass dieses Jahr nicht so dürr werden, wie die letzten Jahre.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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