Pfr. Schertel: Hausandacht am vierten Sonntag im Advent, dem 20. Dezember 2020 (Text)

Endlich können wir wieder Gottesdienste feiern. Allerdings gelten immer noch Beschränkungen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie den Adventskranz an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 17 (Wir sagen euch an) Verse 1 – 4

Gebet:
Bald ist Weihnachten. Und es könnte ein trübes Fest werden. Mache uns fest in der Hoffnung und im Vertrauen auf dich. Durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Lukas 1, 26 – 38:
26Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! 29Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. 31Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 32Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. 34Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß? 35Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. 38Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 8 (Es kommt ein Schiff, geladen) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Lukas 1, 39 – 56
39Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda 40und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. 41Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt 42und rief laut und sprach: Gepriesen bist du unter den Frauen, und gepriesen ist die Frucht deines Leibes! 43Und wie geschieht mir das, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. 45Und selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn. 46Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, 47und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes; 48denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. 49Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. 50Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die ihn fürchten. 51Er übt Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. 52Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. 53Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. 54Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, 55wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit. 56Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate; danach kehrte sie wieder heim.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Der vierte Sonntag im Advent steht ganz im Zeichen von Maria. Die Botschaft des Engels über ihre ungewöhnliche Schwangerschaft. Ihr Gehorsam, auch wenn sie weiß, dass sie damit in den Augen vieler Zeitgenossen unten durch ist. Ihr Besuch bei Elisabeth, die auch einen Sohn erwartet, obwohl sie eigentlich zu alt ist. Was sie beide eint, ist der Plan Gottes, mit diesen beiden Kindern das Heil der Welt zu bewirken: Johannes ist der letzte Prophet und Jesus der Sohn Gottes, der Heiland. Und dann singt Maria diesen Hymnus, das Magnificat. Sie preist Gott für seine gewaltigen Taten, mit denen er sie und alle anderen Geringen aus der Not aufhebt und dafür die Lauten, Starken und Reichen nach unten stößt. Dieses Lied ist einerseits der Ausdruck ihres Vertrauens, dass Gott es richten wird. Andererseits kann es allen, die leiden Hoffnung machen. Auch wenn es nicht so aussieht: Gott ist nicht auf der Seite derer, die glauben, die Macht zu haben, oder die Influencer sind. Sondern bei denen, die sich nicht selber helfen können. Und das gibt mir Hoffnung. Gerade jetzt, wo die Zahl der Erkrankten immer größer wird und auch bei uns die Intensivstationen langsam gefüllt sind.

Lied:
EG 604 (Den Herren will ich loben) Verse 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du willst zu jedem Menschen kommen. Mache uns bereit für dich und deine Botschaft. Gib uns Mut, Geduld und Stärke im Glauben.
Es wird weder schlimmer mit der Pandemie. Schütze uns und unser armes Land. Hilf, dass das Gesundheitssystem Stand hält.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen und hilf den Menschen in Beirut.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Lass sie deine Liebe und Treue erfahren. Unser Land beschütze nach innen und außen. Gib, dass unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Lass die Verantwortlichen in der EU Lösungen für die schlimme Lage der Flüchtlinge in Griechenland angehen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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