Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Tag Petrus und Paulus, dem 29. Juni 2025 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 334 (Danke für diesen guten Morgen) in Auswahl
Gebet:
Hilf uns, das zu tun, was du von uns erwartest
Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der mit dem Vater und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Matthäus 16, 15 – 19
13Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? 14Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten. 15Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? 16Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn! 17Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. 18Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. 19Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 622 (Ich möchte Glauben haben), 1 – 4 (Kann man auch mit der Melodie von 516 singen)
Text zum Nachdenken:
Epistel: Galater 2, 1 – 10
1Danach, vierzehn Jahre später, zog ich abermals hinauf nach Jerusalem mit Barnabas und nahm auch Titus mit mir. 2Ich zog aber hinauf aufgrund einer Offenbarung und legte ihnen, besonders denen, die das Ansehen hatten, das Evangelium dar, das ich predige unter den Heiden, auf dass ich nicht vergeblich liefe oder gelaufen wäre. 3Aber selbst Titus, der bei mir war, ein Grieche, wurde nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen. 4Es hatten sich aber einige falsche Brüder eingedrängt und eingeschlichen, um auszukundschaften unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, und uns so zu knechten. 5Denen wichen wir auch nicht eine Stunde und unterwarfen uns ihnen nicht, auf dass die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestehen bliebe. 6Von denen aber, die das Ansehen hatten – was sie früher waren, daran liegt mir nichts; denn Gott achtet das Ansehen des Menschen nicht –, mir haben die, die das Ansehen hatten, nichts weiter auferlegt. 7Im Gegenteil, da sie sahen, dass mir anvertraut war das Evangelium für die Unbeschnittenen so wie Petrus das Evangelium für die Beschnittenen – 8denn der in Petrus wirksam gewesen ist zum Apostelamt für die Beschnittenen, der ist auch in mir wirksam gewesen unter den Heiden –, 9und da sie die Gnade erkannten, die mir gegeben war, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins, dass wir unter den Heiden, sie aber unter den Beschnittenen predigen sollten, 10allein dass wir der Armen gedächten – was ich mich auch eifrig bemüht habe zu tun.!
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Petrus und Paulus waren die prägenden Gestalten unter den ersten Christen. Der eine ernährte als Fischer am See Genezareth mehr recht und schlecht seine Familie. Wir kennen die Geschichte, in der ihn Jesus berief. Nach einer erfolglosen Nacht diente sein Boot als Kanzel und Jesus verhalf ihm zu einem überreichen Fang. Seitdem zog er mit Jesus durchs Land und wurde der Sprecher der Jünger. Jesus nannte ihn Petrus, “der Fels”, auf dem er seine Gemeinde bauen wird. Aber zunächst sah es nicht so aus. In der Nacht verleugnete er seinen Herrn. Und das leere Grab ließ ihn ratlos zurück. Doch dann wurde er zum Boten des Evangeliums, vorwiegend in Jerusalem und der Umgebung. Später finden wir ihn in Rom. Ob er tatsächlich der erste Bischof der Hauptstadt war, ist ungewiß. Aber er wurde unter Nero hingerichtet, nur weil er an Jesus glaubte.
Der andere, Paulus war ursprünglich ein fanatischer Jude und verfolgte die Christen, bis ihm auf dem Weg nach Damaskus der auferstandene Jesus erschien. Seitdem wurde er zum Boten, der den ganzen Mittelmeerraum bereiste. Die Urgemeinde in Jerusalem brauchte eine Zeit lang, bis sie ihm seine Bekehrung abnahm. Und es kam zu einigen Konflikten. Mit den Jerusalemern, weil er von den Heidenchristen nicht die Befolgung des jüdischen Gesetzes verlangte und mit Petrus, weil dieser sich uneindeutig verhielt. Aber man konnte diese Streitereien in Gesprächen beilegen. Auch Paulus kam nach Rom, als Gefangener. Und schließlich wurde er wegen seines Glaubens mit dem Schwert hingerichtet.
Beide haben auf ihre Weise daas Christentum geprägt. Durch die Begegnung mit Jesus ist ihr Leben komplett anders geworden. Und sie haben sich in seinen Dienst nehmen lassen. So sehr, dass sie ihre Hingabe mit dem Leben bezahlt haben. Ich bewundere den Mut dieser beiden und die Mühen und Anstrengungen, die sie auf sich genommen haben. Auf der anderen Seite: Jesus sucht sich Menschen, die er braucht. Auch wenn sie eigentlich nicht geeignet erscheinen. Und er gleicht ihre Schwachheiten und Fehler aus.
Lied:
EG 154 (Her, mach uns stark im Mut, der dich bekennt), 1 – 5
Gebet:
Gott, du willst uns bei dir haben.
Mache uns mutig im Glauben und Beten.
Gib deiner Kirche und ihren Verantwortlichen den Mut,
Dich deutlich zu bezeugen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern, die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle, die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben,
aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)