Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Rogate, den 14. Mai 2023 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 503 (Geh aus, mein Herz) in Auswahl
Gebet:
Du bist kein ferner Gott, sondern hast versprochen, unser Gebet zu hören.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unsern Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Lukas 11, 5 – 13
Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; 6denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, 7und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. 8Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf. 9Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 10Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. 11Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? 12Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? 13Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 344 (Vater unser im Himmelreich) in Auswahl
Text zum Nachdenken:
1. Timotheus 2, 1 bis 6a
So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, 2für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. 3Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, 4welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 5Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, 6der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Das Gebet gehört zu den grundlegenden Äußerungen des christlichen Glaubens. Nicht als frommes Selbstgespräch, sondern als wichtiger Teil der Verbindung zu Gott. Einerseits weiß er, was wir brauchen und was die Welt nötig hat. Andererseits will er von uns darauf angesprochen werden. Und er freut sich darüber, wenn wir ihm danken. So weit, so gut.
Ich denke, wir sollten es nicht bei dieser biblischen Ermunterung belassen, sondern uns wieder angewöhnen, täglich zu beten – mit unseren Worten genauso, wie mit vorgebildeten. Zum Beispiel dem Vaterunser. Diese Bibelverse verweisen uns noch auf etwas anderes. Wer betet übernimmt Verantwortung für die Welt. betet für den König und die Obrigkeit! Wohlgemerkt, das waren damals die heidnischen Römer. Und sie waren den Christen nicht wohlgesonnen. Aber ihre Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass alles seinen Gang geht. In gewisser Weise wurde durch sie allen Menschen geholfen. Und das ist heute nicht anders. Die Aufgabe der Regierung, allen voran dem Bundeskanzler Scholz und dem Ministerpräsidenten Söder, ist doch: den Frieden und die Sicherheit zu erhalten, den Armen zu helfen, faire Gerichtsverfahren zu garantieren, usw. Und das in Gottes Auftrag! Ob sie es wissen, oder nicht, sind sie doch Werkzeuge, die unser Herr gebrauchen will. Also: beten wir für uns, unsere Nächsten, aber auch die, die uns regieren.
Lied:
EG 355 (Mir ist Erbarmung widerfahren) 1 – 5
Gebet:
Barmherziger Gott!
Danke, dass du immer bei uns bist.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder, die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauem, oder krank sind.
Dass sie dich immer wieder neu finden.
Amen
Vateruııser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)