Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Okuli, den 12. März 2023 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 440 (All Morgen ist ganz frisch und neu) 1 – 4

Gebet:
Jesus, du bist uns vorangegangen.
Gib uns den willen und die Kraft, dir nachzufolgen.
Das bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Lukas 9, 57 – 62
Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu Jesus: Ich will dir folgen, wohin du gehst. 58Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. 59Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. 60Aber Jesus sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! 61Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Haus sind. 62Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 391 (Jesu, geh voran) 1 – 4

Text zum Nachdenken:
Lukas 22, 47 bis 53
Als Jesus aber noch redete, siehe, da kam eine Schar; und einer von den Zwölfen, der mit dem Namen Judas, ging vor ihnen her und nahte sich zu Jesus, um ihn zu küssen. 48Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss? 49Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? 50Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. 51Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. 52Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die zu ihm hergekommen waren: Ihr seid wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen ausgezogen. 53Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Judas gibt Rätsel auf. Ist er vielleicht der Prototyp des Bösen? Geldgierig, heimtückisch und hinterhältig? So hat man ihn oft gezeichnet. Für 30 Silberlinge verkauft er seinen Herrn. Und in schlimmen Zeiten hat man ihn als Prototyp der Juden gesehen. So sind sie alle. Das ist natürlich Blödsinn. Und das Bild vom bösen Judas geht auch sonst nicht auf. Und wenn wir den Leidensweg mitgehen sehen wir ja, daß alle an ihm schuldig werden. Die Jünger und besonders Petrus. Die Oberen seines Volks, aber auch die Römer, als die Herren im Land. Und als Judas sah, was sie mit Jesus machten, wollte er das Rad zurückdrehen und Jesus frei bringen. Doch es war vergebens und er hängte sich auf. Jesus lässt seine Gefangennahme geschehen und hindert die Jünger am Blutvergießen Auch das Kreuz nimmt er auf sich. Denn er weiß, all das geschieht nach Gottes Willen. Unmittelbar vor unserer Geschichte hat er sich mit Angst und Tränen darein gefügt. Gott wollte, dass er für uns ans Kreuz geht.
Anselm von Canterbury, ein großer Theologe des Mittelalters hat dieses „für uns“ mit einer Gerichtsszene erklärt. Am Jüngsten Tag müssen alle Menschen, egal ob lebend, oder bereits gestorben, vor Gott als ihrem Richter erscheinen. Keiner kann vor ihm bestehen. Alle sind schuldig. Doch bei einigen tritt Jesus hervor, wie ein Strafverteidiger. Aber er will die Schuld nicht abschwächen, sondern erkennt sie ebenfalls an. Aber er sagt: „Dieser Mensch hat im Leben an mich geglaubt. Und ich habe seine Strafe am Kreuz auf mich genommen. Er soll frei sein und leben – in Gottes Reich“. Das ist nur eine Erklärung für den Glaubenssatz, dass Jesus für uns gestorben sei. Aber sie ist einleuchtend.

Lied:
EG 93 (Nun gehören unsre Herzen) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir dafür, dass du deinen Sohn nicht verschont, sondern für uns alle in den Tod gegeben hast.
Wir bitten dich, stärke in uns das Vetrauen auf ihn.
Du siehst unsere Nöte und die in unserer Umgebung.
Und du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dss unser Staat die Kraft findet, das Heizen und Leben in diesem Winter für alle gewährleisten.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern oder krank sind.
Amen

Vateruııser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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