Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Misericordias Domini, dem 1. Mai 2022 (Text)

An diesem Sonntag ist in Illschwang Familiengottesdienst. Deshalb ist auch die Hausandacht nicht über den vorgesehenen Predigttext, sondern behandelt das Evangelium des Tages.

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 501 (Wie lieblich ist der Maien) 1 – 4

Gebet:
Du hast uns deinen Sohn gegeben.
Als Opfer für unsere Sünden und als starken Schutz.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Epistel: 1. Petrus 2, 21 – 25
Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; 22er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; 23der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; 24der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 25Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 274 (Der Herr ist mein getreuer Hirt) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Johannes 10, 11 bis 16 und 27 bis 30:
Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, 13denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. 14Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. 16Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, 27Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. 30Ich und der Vater sind eins.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Heute feiern wir den Hirtensonntag. Bei diesem Begriff haben wir viele romantische Vorstellungen. Schafe auf einer grünen Wiese. Der Hirte steht da und schaut auf, während seine Hunde die Herde umkreisen. Ein Bild des Friedens und der Ruhe. Jesus nennt sich selbst „der gute Hirte” seiner Schafe. Mit denen sind wir gemeint. Aber so, wie er das Bild zeichnet, ist es gar nicht idyllisch. Denn der Schäfer opfert sich für seine Herde auf, notfalls mit seinem eigenen Leben. Das unterscheidet ihn von den Lohnknechten, die keine Verantwortung empfinden und dann fliehen, wenn die Gefahr größer ist, als der Lohn. So hat der Wolf leichtes Spiel. Der gute Hirte ist anders, weil es seine eigene Herde ist, für die er Verantwortung trägt. Uns ist klar, was dieses Opfer ist, das Jesus bringt: Er geht ans Kreuz und stirbt dort, damit wir von der Schuld und allem Bösen befreit werden. So können wir leben. Die Tiere kennen ihren Hirten. Sie wissen, dass er die Quellen kennt und die gute Weide. Und sie vertrauen darauf, dass er sie schützt. Deshalb bleiben sie bei ihm und folgen ihm gerne. Das wäre vielleicht auch etwas für uns: Jesus folgen. Das bedeutet: an ihn zu glauben und auf ihn zu vertrauen. Dann gehen wir nie verloren, weder auf der Erde, noch in der Ewigkeit. Das haben wir alle schon erlebt, wie er Gebete hört, und das Seufzen wahrnimmt. Wie er uns Kraft in der Not schenkt und Freude an die Seite stellt. Darum ist es gut, „Jesu Schäflein“ zu sein.

Lied:
EG 593 (Weil ich Jesu Schäflein bin) 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du bist an jedem Tag bei uns. Dafür danken wir dir.
Hilf uns, dir zu folgen und stärke unser Vertrauen.
Wir sind bestürzt über das, was in der Ukraine geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich, lass wieder Frieden in diesem Land einkehren.
Hilf den Nachbarländern der Ukraine und uns, die Flüchtlinge aufzunehmen.
Schenke uns die nötige Gelassenheit wegen dem, was kommen mag.
Beschütze auch uns, falls sich diese Kämpfe auf andere Länder ausweiten und gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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