Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Invokavit, dem 9. März 2025 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 446 (Wach auf, mein Herz und singe) 1 – 4
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott,
Du hilfst uns, die Versuchung und Anfechtung zu bestehen.
Dafür danken wir durch Jesus Christus deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Matthäus 4, 1 – 11
1Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3Und der Versucher trat herzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben : »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« 5Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« 8Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 11Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel herzu und dienten ihm.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 347 (Ach bleib mit deiner Gnade), in Auswahl
Text zum Nachdenken:
Hebräer 4, 14 bis 16
14Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis. 15Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. 16Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit..
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Mit dem Begriff „Hoherpriester“ können wir heute wenig anfangen. Allenfalls denken wir an Kaiphas, der Jesus zum Tod auslieferte. Für die Leser des Hebräerbriefs war das anders.
Sie wussten, dass dieser oberste Priester im Jerusalemer Tempel als Mittler zwischen Gott und den Menschen fungierte. Nur er durfte am Versöhnungstag die Sünden des Volks auf einen Widder laden. Und er nahm die Opfer der Menschen im Tempel entgegen und brachte sie dem Herrn dar.
Mit dem vergleicht unser Brief den Herrrn Jesus. Auch dieser opferet für unsere Schuld. Aber nicht irgendein Tier, sondern sich selbst am Kreuz. So werden wir frei von der Sünde. Und anders, als der Mann in Jerusalem, hat Jesus Anteil an unserem Schicksal. Denn er hat uns lieb. Der Hohepriester geht nach dem getanen Opfer einfach weg und macht Brotzeit. Ihn interesieren die Menschen nur bedingt.
Warum bringt der Hebräerbrief diesen Vergleich und spricht vom Festhalten am Bekenntnis? Vielleicht, weil es seinen Lesern geht, wie uns. Wir sind schon lange Christen und etwas müde geworden. Ach, heute ist Sonntag. Sollen wir wirklich in die Kirche gehen? Der dort erzählt ja alle Male das Gleiche. Und sollen wir uns im Alltag als Christen outen? Die Leute kennen uns eh. Der Hebräerbrief meint, dass beides wichtig ist. Als Bekenntnis zu dem, der sich für uns geopfert hat.
Lied:
EG 355 (Mir ist Erbarmung widerfahren), 1 – 5
Gebet:
Lieber Vater,
Dein Sohn hat sich für uns geopfeert.
Mache uns mutig im Glauben und Bekennen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Gib, dass alle die uns regieren,
auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche,
besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen,
die unter einem Dach zusammenleben,
aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)